Zurzeit werden ja viele Jahresrückblicke veröffentlicht und man scheint sich weitgehend einig zu sein, dass 2020 wegen Corona ein mieses Jahr war. Nun, ich habe noch nie viel auf den Mainstream gegeben und so ist es auch dieses Mal. Für mich war 2020 ein gutes Jahr – trotz Corona. Das hängt aber sicherlich auch damit zusammen, dass ich generell eher positiv durch die Welt gehe und statt eines halb leeren immer ein halb volles Glas sehe. Das hat mir in der Vergangenheit gut geholfen und soll auch so bleiben. Hier mein persönlicher Jahresrückblick.
Januar
Ich hatte mehrere schöne Zauberauftritte in meinem neu gegründeten „Zaubertheater im BSC Grünhöfe“: Zwei öffentliche Kindervorstellungen vor vollem Haus, eine Kita und eine Schule in Sondervorstellungen und eine Abendvorstellung für Erwachsene. Für den Anfang ziemlich reichlich, wie ich fand. Und die Einrichtung des Theaters ging voran mit der Installation von Scheinwerfern. Privat hatte ich Ende 2019 endlich nach meinem Hausverkauf und zwei Nieten bei Mietwohnungen die passende Wohnung für mich gefunden und habe mich im Januar dort eingerichtet. Seitdem fühle ich mich wieder zu Hause. Und am 30. Januar 2020 ging www.derzauberzwerg.de an den Start, der weltweit erste und einzige Internet-Blog, der sich ausschließlich um die Zauberkunst für Kinder kümmert.
Februar
Ich habe live am TV mit Patrick Mahomes und seinen Kansas City Ciefs den 31:20 Sieg im Super-Bowl LIV gegen die 49ers gefeiert. Wenige Tage später war ich in Witten. An der Magic Academy habe ich am Workshop zum Thema Becherspiel teilgenommen und mich über das Wiedersehen mit MIKE gefreut. Im Zaubertheater haben wieder mehrere Vorstellungen stattgefunden, rings um den Karneval (der hier oben eigentlich gar nicht gefeiert wird) habe ich zwei Schulen mit insgesamt ca. 500 Kindern bezaubert.
März
Langsam brachen die Veranstaltungen wegen Corona ab. Die Teilnahme am magischen Samstag in Bochum hatte ich vorausschauend schon selbst abgesagt – das war mir zu riskant, weitere Vorstellungen in meinem Zaubertheater mussten dann ausfallen. Für mich persönlich war das nicht so schlimm, da ich finanziell nicht von der Zauberkunst abhängig bin. Ich habe nach dem furiosen Jahresanfang zunächst einmal die Ruhe ab der zweiten Märzwoche genossen. Und mein Sohn teilte mir mit, dass er und seine Lebensgefährtin endlich das passende Haus in Sandkrug bei Oldenburg gefunden haben und es kaufen werden.
April und Mai
Das waren dann die Corona-Pausen-Monate. Ich kann zwar mit allen Beruflern mitfühlen, die in dieser Zeit keine Einnahmen hatten (sieht man einmal von den staatlichen Hilfen ab), für mich persönlich war diese Zeit aber durchaus ebenfalls positiv besetzt:
- Zwei Monate lang keine Termine in meinem zweiten Intensiv-Hobby Ehrenamt im Sportverein und Leitung der Vereinsgaststätte,
- Zeit und Muße, mich zauberisch um den Blog zu kümmern,
- Einrichtung des youtube Kanals Der Zauberzwerg (auch wenn ich das im Nachhinein nicht als meine beste Idee der letzten Jahre betrachte, weswegen er jetzt auch brach liegt…)
- Schreiben und Veröffentlichung meines neuen Buches „Kinder zaubern mit“
- Entwicklung und Fertigstellung meines neuen Zauberprogramms „Zauber im Verkehr“
- Einrichtung und Genießen meiner riesigen Dachterasse
- Information von meinem Sohn, dass ich demnächst Opa werde
- Da in Bremerhaven keine wirklichen Ausgangsverbote bestanden, konnte ich meinen Alltag weitgehend uneingeschränkt beibehalten, sieht man von den Vereinsaktivitäten ab.
Juni
Jetzt waren ja viele Kontakte wieder möglich. So konnte ich das lange vorher abgesprochene Seminar zum Thema Zauberkunst für Kinder im MZvD-Ortszirkel Detmold geben. In der Fußball- Bundesliga gab es Grund zur Freude, denn am letzten Spieltag schaffte es Werder Bremen, nicht direkt abzusteigen, sondern die Relegation zu erreichen. Die zudem der HSV zeitgleich vergeigte. Beides Grund zur Freude für mich.
Juli
Der war dann schon wieder ein fast normaler Monat mit mehreren Zauberauftritten in meinem Zaubertheater, zwei Auftritten bei Kindergeburtstagen, sowie 3 Anfänger-Zauberkursen im Rahmen des Ferienprogramms. Und Werder Bremen hat tatsächlich den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga geschafft. Die Rente wird um 3% erhöht 🙂
August
Im August war die Hochzeit meines Sohnes mit seiner langjährigen Lebenspartnerin das Highlight. Weiterhin habe ich mich mit Ulrich Rausch zwei Tage lang in Göttingen getroffen und wir haben gefachsimpelt. Es gab zwei weitere externe Zauber-Auftritte und ich habe beschlossen, dass mein geplantes „5. Kinder-Zauber-Festival“ in Bremerhaven definitiv im Oktober stattfinden soll.
September
Das war dann ja schon fast wieder ein „normaler“ Monat, die Corona-Einschränkungen waren gering. Ich habe die Zeit genutzt, zwei Kurzurlaube zu genießen: 4 Tage Schwerin und Lüneburger Heide, später noch einmal 4 Tage Dresden. Und während des Urlaubs in Dresden erfuhr ich, dass meine Enkeltochter Charlotte das Licht der Welt erblickt hatte. Schöne Grüße vom Opa.
Oktober
Dieser Monat war vom 5. Kinder-Zauber-Festival Bremerhaven dominiert. Zunächst die letzten Vorbereitungen treffen und dann 4 Tage Zauberei total mit insgesamt 14 befreundeten Zauberkünstlern. Viel zu tun, aber auch viel Spaß, Zauberei und informativer Austausch. Es gab 4 öffentliche Vorstellungen, die mit Abstandsregeln gut besucht waren, 4 Seminare, Auswertungsgespräche über die Vorstellungen, einen Jekami-Abend und einen kleinen Flohmarkt. Alles sehr gemütlich und überschaubar und in einer harmonischen Atmosphäre. Das hat Spaß gemacht!
November
Es begannen dann wieder die ersten Einschränkungen, so dass ein geplantes Seminar beim MZvD-Ortszirkel Oldenburg abgesagt werden musste. Das Highlight des Monats war daher mein Geburtstag, den ich gemeinsam mit meiner Flasche Tullamore Dew weitgehend am Telefon verbracht habe. Der Familienbesuch fand erst etwas später statt. Um dem November- und Corona-Blues zu entgehen, habe ich Mitte November begonnen, meine Wohnung weihnachtlich zu schmücken. Es hat geholfen, ebenso wie die erfreuliche Nachricht, dass der Zauberzwerg-Blog erstmals über 10000 Klicks in einem Monat zu verzeichnen hatte. Juchhu!
Dezember
Der Dezember brachte dann noch einmal zwei große Auftrittstage in einer Grundschule, wo ich für 250 Kinder mein Weihnachtsprogramm spielen durfte, fein säuberlich für jede der 4 Kohorten (=Jahrgänge) getrennt. Zudem habe ich mich inzwischen technisch in die zoom-Auftritte eingearbeitet, von denen ich einige gesehen habe – ich liebe sie allerdings nach wie vor nicht. Das ist aber eine andere Geschichte, die ich demnächst hier erzählen will. Karl Geiger ist Skiflug-Weltmeister geworden und hat das 1. Springen der Vierschanzentournee gewonnen. Ich habe mir endlich nach 11 Jahren einen neuen Laptop geleistet, weil der alte einfach komplett seinen Geist aufgegeben hat – gut, dass ich Ende November spontan alle Daten auf einer externen Festplatte gespeichert hatte (was vorher noch nie geschah…). Und der Zauberzwerg hatte im Dezember 12384 Klicks – WAHNSINN!!
Fazit
In Anbetracht dieser vielen positiven Eindrücke kann ich nur sagen: 2020 war für mich ein gutes Jahr, auch wenn es ein paar Einschränkungen wegen Corona gab. Die haben mich in meinem Alltag allerdings nur minimal betroffen. Zwar musste ich die Reisen zum Olympia-Qualifikations-Turnier unserer Handball-Nationalmannschaft in Berlin im März, zur deutschen Zaubermeisterschaft Magica in Fürstenfeld im Mai und zu „Bamberg zaubert“ im Oktober verzichten, für die ich schon gebucht hatte, aber die Veranstaltungen werden nachgeholt. Und wenn nicht oder nur ohne Zuschauer, werde ich es auch überleben – Corona ist nicht die erste große oder private Krise, die ich in den letzten 60 Jahren miterleben musste.
Ich weiß, dass sie vorbei gehen und irgendwann nur noch ein Stück Geschichte sind. Bis dahin schaue ich lieber auf die vielen kleinen Dinge, die 2020 für mich positiv waren und die mich viel direkter berühren als die Pandemie. Selbstverständlich fühle ich aber mit allen, die durch die Pandemie direkt betroffen sind und hoffe, dass die zugesagten staatlichen Hilfen wirklich fließen.
Also: Kopf hoch und die Augen weiterhin auf das Positive im Leben richten.
Kommt gut ins neue Jahr, freut euch des Lebens und alles Gute für 2021!
Zuallererst wünsche ich allen Leser(inne)n ein gesundes neues Jahr!
Lieber Volkmar,
vielen Dank für diesen positiven Jahresrückblick!
Trotz aller Einschränkungen war, natürlich immer mit der notwendigen Vorsicht, in 2020 doch noch ziemlich viel möglich. Insofern sehe ich das vergangene Jahr ebenfalls als ein gutes Jahr an.
Auch dieses Jahr wird sehr „speziell“ werden. Normalität, oder teilweise auch schon Überschwang, so wie wir das vor der Pandemie „gewohnt“ waren, wird es so schnell noch nicht wieder geben. Vielleicht auch mal gut, um mal darüber nachzudenken.
Dennoch geht das Leben und die Zauberkunst weiter… Machen wir das Beste daraus!
Beste Grüße
MIKE