3 Tage Zauberkunst für Kinder

Am vergangenen Wochenende fanden zum 9. Mal die Kinder-Zauber-Tage in Bremerhaven statt. Na gut, ungefähr zum 9. Mal – es könnte auch das 8. Mal gewesen sein. Genau war das leider nicht mehr feststellbar. Doch tat diese Kleinigkeit der Freude keinen Abbruch.

9 Zauber*innen mit dem Schwerpunkt Zauberkunst für Kinder waren zu diesem Treffen angereist, um sich mit Kolleg*innen auszutauschen und neue Ideen mitzunehmen. Bewusst wurde von mir der Teilnehmerkreis klein gehalten und das Programm NICHT überladen, um Zeit und Gelegenheit zu Gesprächen zu lassen.

Der Zauberkurs

Am Freitag Vormittag fand ein 4-Stündiger Zauberkurs mit 20 Kindern statt. Basis dafür war meine Broschüre „Einfach zaubern lernen“. Die recht hohe Anzahl Kinder war vertretbar, weil zum Kursbeginn bereits 5 Zauberer vor Ort waren. Die Kinder haben motiviert und entspannt geübt, so dass es ein ruhiger und erfolgreicher Vormittag wurde. Alle Kinder sind zum Ende in einer kleinen Show vor ihren Familien aufgetreten.

In der Nachbetrachtung wurde das Konzept gelobt, den Kindern die zu lernenden Tricks vorzuführen und dann jedem Kind zu überlassen, was es üben möchte. Individuell für sich, niemals alle das Gleiche.

Die öffentlichen Vorstellungen

An jedem Tag gab es eine öffentliche Vorstellung. Und wie schon in den Vorjahren sahen wir 3 Mal einen völlig unterschiedlichen Vorführstil. Das Zauberduo aus Nürnberg (Rita Maurer und Sabine Knispel) spielte sehr ruhig, ChrisMagic aus Stuttgart eher ein wenig abgedreht und laut, ich lag etwa in der Mitte dazwischen.

In den Auswertungen der Vorstellungen, die das Hauptprogramm des Kongresses waren, stellten wir fest, dass beim Publikum alle 3 Stile sehr gut ankommen. Wesentlicher als das Temperament der Auftretenden waren die Kunststücke, das Wecken von Emotionen bei den Kindern und schlicht die Authentizität der Auftretenden. Der Stil muss zur Person passen, alles muss echt wirken. Damit können Kinder umgehen. Auch die Dauer der Vorstellungen war für die Kinder kein Problem: Sie sahen ein Mal knapp 45 Minuten Programm, 1 mal 70 Minuten und einmal 55 Minuten. Alles war für sie okay, so lange sie am Programm beteiligt waren und sie sich angesprochen fühlten.

Das Seminar

Das Seminar war kein wirkliches Seminar, sondern eher eine geleitete Gesprächsrunde. Thema war die Zukunft der Zauberkunst für Kinder in Deutschland. Der Einstieg war meine Feststellung, dass es seit einiger Zeit so gut wie keine deutschsprachigen Veröffentlichungen zu diesem Thema gibt und kaum neue Zaubertricks für Kinder bei den Händlern zu haben sind. Das Durchschnittsalter der Auftretenden scheint zu steigen, auf Kongressen trifft man eher ü50, wenn nicht gar ü60. Das ist zwar den Kindern egal, für die gibt es nur gut oder schlecht (nicht alt oder jung), aber wir wissen, dass mit zunehmenden Alter die Bereitschaft Neues zu unternehmen oder zu lernen nachlässt.

Insofern wäre es wünschenswert, wenn jüngere KünstlerInnen im Bereich Zauberkunst für Kinder auftreten und auch an den entsprechenden Kongressen teilnehmen würden.

Das Drumherum

Neben den genannten Programmteilen bleib viel Zeit, sich bei bestem Wetter auf der Terrasse zwanglos zu unterhalten. Und wie Hartwig in seinem Kommentar schon angemerkt hatte, das Reste trinken der Kongress-Gastronomie („Alles zum halben Preis“) zu genießen. Möglich war das dadurch, dass ich sowohl der Theaterdirektor als auch der Manager unseres Vereinshauses bin, in dem die Veranstaltung stattfand. Zivile Preise waren daher ein weiterer Pluspunkt dieses Kongresses. Zudem war eine gemeinsame Grillparty im Kongresspreis enthalten.

Somit hatte wir wieder einmal eine entspanntes Wochenende in Bremerhaven, in dem sich alles um die Zauberkunst für Kinder drehte. Es wurde viel gefachsimpelt, viel miteinander gesprochen, sich gegenseitig geholfen und beraten und neue Ideen wurden gesammelt.

Zum Abschluss wurde der Wunsch laut, auch die 10. Zauber-Tage im kommenden Jahr auszurichten. Ob das geschehen wird, blieb allerdings noch offen…

2 thoughts on “3 Tage Zauberkunst für Kinder

  1. Das war ein tolles Wochenende bei dem ich für mich viele Informationen erhalten habe. Es war eine Superstimmung mit viel Spaß, aber auch mit dem gebotenen Maß an Ernsthaftigkeit.
    Leider war der Kongress nicht ausgebucht, einige Plätze blieben leer. Schade dass sich so viele „Kinderzauberer“ eine solche Veranstaltung entgehen lassen!
    Lieber Volkmar, nochmals auch auf diesem Weg ein ganz herzliches Dankeschön. Bei einer Neuauflage werde ich mich mit Sicherheit um einen Platz bemühen.

    Walter

  2. Es ist ja nun schon eine Weile her, aber die Bremerhavener Kinderzaubertage klingen bei uns immer noch nach. Neu dabei, aber nicht mehr ganz jung, wir das Zauberduo SABINE und RITA.
    So ging es uns Beiden:
    Tollkühn und mutig haben wir bei der Anmeldung auch gleich noch mitgeteilt, dass wir bei einer der drei öffentlichen Shows auftreten möchten. Und selbstverständlich wollen wir auch beim Zauberkurs für Kinder dabei sein.
    Einzeln zaubern wir beide schon mehr als 12 Jahre – als Zauberduo verbündet haben wir uns nach der Magica 2020 (was also erst im Mai 2022 war).
    Der Zauberkurs für Kinder war super. Ein spannender Wechsel zwischen Aufforderung und Freiraum. Festgelegt war der Anfang: Volkmar stellte den Kindern die 11 >Zauberkunststücke vor. Fest eingeplant auch der Schluss: Bei der letzten Vorstellung können Eltern und Geschwister die neuen ZauberInnen erleben und staunen. Dazwischen entscheidet jedes Kind mit welchem Trick es sich auseinandersetzen will und auch ob es alleine – in der Gruppe – oder mit Hilfe der anwesenden Zauberer hinter das Geheimnis kommen will. Im Laufe des 4stündigen Kurses gab es 3 Möglichkeiten die Zauberkunststücke auf der Bühne auszuprobieren. Ganz freiwillig – und die Kinder nahmen die Gelegenheit immer wieder für sich an.
    Wer das Konzept von Volkmar Karsten noch nicht kennt (und Zauberkurse für Kinder anbieten möchte) für den lohnt es sich das dazugehörende Arbeitsheft ( „Einfach zaubern lernen“) anzuschaffen.
    Ganze vier Stunden waren die Kinder voll bei der Sache. Manches Kind lernte 1-2 Tricks, andere 4-6 und manche Kinder erfanden schon eigene Geschichten dazu und machten aus dem Trick ein kleines Kunststück.
    Nebenbei lernten wir die Teilnehmer des Seminars kennen. Volkmar – na klar, die anderen Teilnehmer kannten sich schon von vorhergehenden Bremerhavener Zaubertagen: sehr erfahrene, allen Anschein nach auch sehr erfolgreiche Zauberkünstler, Profis und wir!
    Ob wir uns an dem Tag noch einmal gemeldet hätten eine Show zu spielen
    lassen wir offen. Es war ja schon entschieden.
    Zur Show kamen ca 30 Kinder an diesem heißen Nachmittag. Wir spielten „1-2-Zauberei“.
    Die Kinder blieben bei uns und Sabine gewann einen echten Fan. Der 10-jährige schenke ihr ein gelbes Bonbon, weil sie die doch soooo gerne mag. (So jedenfalls erzählt es Sabine bei der Vorstellung).
    Danach heißt es aufräumen und die Kommentare der Zauberkollegen einholen.
    Da gab es klare Kritik, Denkanstöße und konstruktive Änderungsvorschläge.

    Für uns als Neulinge im Doppelpack hätte es nicht besser sein können. Alle gute Beratung nehmen wir mit und suchen nach Umsetzung. Erste Änderungen haben wir bereits vorgenommen.

    Flphmarkt und Je-ka-mi-Abend entwickelte sich – ganz im freiwilligen Stiel von Volkmar – zum Plauderabend.
    Das Seminar am Samstag Vormittag stellte die Frage der Zukunft in der Zauberei zur Diskussion. Die langjährig erfahrenen Kollegen bestätigten uneingeschränkt: Für und mit Kindern zu zaubern macht einfach Spaß.
    Am Nachmittag die öffentliche Show mit Chrismagic. Eine sehr, sehr lebendige Show mit ordentlich Power. Wieder Austausch danach.
    Der Grillabend stellte den Rahmen für ein gemütliches Beisammensein.

    Am Sonntag Vormittag die dritte öffentliche Show von Volkmar. Bei vielen seiner Kunststücke durfte ich die Umsetzung aus seinen Büchern erleben. Auch Volkmar stellte sich dem Austausch der KollegInnen. Super Toll: wir durften alle seine Requisiten aufs genaueste untersuchen. DAbei gab es für uns „Neue“ nochmal sehr viele zusätzliche Tipps.

    Alles in Allem: Für uns, das Zauberduo war es ein bereichender Kongress und beim nächsten Mal würden wir den Je-ka-mi-Abend bestimmt besser nutzen.

    Vielen Dank an alle TeilnehmerInnen und besonders an Volkmar Karten.

    Sabine Knispel und
    Rita Maurer (Verfasserin dieses Kommentars)

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