Alles hat seine Zeit…

… und für mich besteht das Leben aus vielen Wiederholungen. Heute will ich einmal auf mein ruheloses Leben zurückblicken und beschreiben, wieso ich auf den Gedanken komme, mit 71 Jahren noch einmal umzuziehen und neue Freizeitpläne zu schmieden.

Fester Bestandteil meines gesamten Lebens war der Wechsel meiner Lebensbedingungen, Arbeitsstellen, Wohnungen. Es ist mir völlig unverständlich, wie Menschen es aushalten, ihr Leben lang in der gleichen Wohnung zu verbringen. Einer meiner Freunde – ein Jahr älter als ich – wohnt seit ca. 60 Jahren in dem gleichen Haus. Er hat nach dem Tod seiner Eltern das Haus übernommen. Für ihn sicherlich gut, für mich völlig undenkbar.

Nur der Wechsel ist konstant

Ich bin während meines Studiums aus meinem Elternhaus ausgezogen, seitdem hatte ich 11 verschiedene Adressen wegen Umzugs. Nächste Woche mache ich das Dutzend voll, wenn ich erneut umziehe.

Es gab sicherlich für die meisten Umzüge gute Gründe, weil es Wechsel in meinen Lebensbedingungen gab. Es gab aber auch Szenen, in denen mich einfach alles langweilte und ich dringend eine Veränderung gebraucht habe. Dann führe ich eben selbst eine Veränderung herbei.

Das ist aktuell der Fall mal wieder der Fall. Mein Leben ist gut geordnet: Ich habe eine schöne große Wohnung und ein erfülltes Hobby – die Jugendarbeit im BSC Grünhöfe. (Was, um auch diesen Kreis zu schließen, eine Wiederholung meines Lebens ist, denn genau das habe ich schon einmal von 1968 – 1982 erfolgreich getan). Beides ist seit etwa 4-5 Jahren Bestandteil meines Lebens. Und das ist der Zeitpunkt, der mich schon immer unruhig gemacht hat. Sachen schleifen sich ein, sie wiederholen sich, es ist immer der gleiche Trott, ich werde unruhig und unzufrieden. Ich brauche eine grundlegende Veränderung, wenn man so will: Eine neue Herausforderung.

Wechselhaftes Berufsleben hält geistig frisch

Beruflich war es nicht anders. Ich kenne viele Lehrerkolleginnen und -kollegen, die Zeit ihres Lebens an der gleichen Schule gearbeitet haben. Nichts für mich. Immer nach 3 – 5 Jahren war mir alles zu langweilig, ich brauchte eine neue Aufgabe. Ich liste hier einmal spaßeshalber auf, wie sich mein Berufsleben dargestellt hat:

  • Studium von 1974-1979 (mit 1/2 Semester aussetzen wegen chronischer Langeweile im Hörsaal)
  • 1979 – 1981 1. hauptamtlicher Jugendpfleger in Beverstedt (und im Landkreis Cuxhaven)
  • 1981 – 1983 Referendariat in der Paula-Modersohn-Schule Bremerhaven
  • 1984 – 1988 Sozialpädagoge im Kinderheim „Storchennest“
  • 1989 – 1992 Hauslehrer im Kinderheim „Storchennest“
  • 1992 kurze Tätigkeit im Pädagogischen Zentrum Bremerhaven
  • 1992 – 1996 Lehrer in der OS Altenbruch
  • 1997 – 1999 Konrektor in der OS Osterholz-Scharmbeck
  • 1099 – 2001 Schulleiter der OS Osterholz-Scharmbeck
  • 2001 – 2003 Schulfachlicher Dezernent in der Landesschulbehörde Lüneburg
  • 2003 – 2004 Schulleiter der HS Dorum
  • 2004 – 2010 Schulleiter des Schulzentrums Lange
  • 2010 – 2016 Schulleiter der Grundschule Geestenseth
  • 2016 Pensionierung auf eigenen Wunsch mit 62,5 Jahren (damals in Niedersachsen möglich)

Wie man und frau sieht: Nur der Wechsel war konstant. Und ich fand jeden Wechsel richtig und nötig und es ging mir sehr gut damit. Jede neue Aufgabe hat mich mich geistig wieder neu herausgefordert.

Mein aktueller Lebensplan

Und so erklärt sich die aktuelle Veränderung meines Lebens: Es muss ein neuer „Kick“ her. Eine neue Herausforderung, ein neue spannende Perspektive. Konkret bedeutet das:

Die Lego-Sammlung zieht um zu meinem Sohn (das ist nur ein Teil davon…)
  • Ich ziehe um in eine deutlich kleinere Wohnung (von 90 qm in 56 qm Wohnfläche)
  • Ich trenne mich von meinem Hobby der letzten Jahre, dem LEGO – Bauen. Mein Sohn übernimmt erfreulicherweise den kompletten Fundus (ca. 1/4 davon sind sowieso die Bausteine aus seiner Kindheit – er kriegt sie jetzt zurück 🙂 )
  • Ich will eine minimalistische Lebensweise führen (mehr dazu demnächst)
  • Ich werde statt in Bremerhaven stationär zu sein, ab 2025 längere Autotouren mit Otto machen
  • Mein Vereinsleben werde ich beibehalten, aber vielleicht an der einen oder anderen Stelle inhaltlich verändern. Auch dort beginnen erste Sachen mich zu langweilen…

Wie lange mein aktueller Lebensplan vorhält, kann ich leider nicht sagen. Durchaus möglich, dass sich der Plan bald wieder ändert oder verfeinert oder aufgelöst wird.

Wer weiß das schon? Alles hat seine Zeit. Manchmal hält etwas länger vor, manchmal auch nicht…

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