Allüberall auf den Tannenspitzen sehe ich goldene Lichtlein blitzen. Zum Glück nicht auf den Weihnachtsmärkten und den Einkaufsmärkten in der Stadt Bremerhaven . Dorthin zieht es mich schon seit Jahren nicht mehr. Glühwein kann ich auch zu Hause oder in Sportheim meines Vereinsheims trinken. Und einkaufen in der Bremerhavener Innenstadt? Guter Witz. Da gibt es quasi nur noch 1-€-Läden und Filialen der gängigen (Mode-)ketten. Nichts Spezielles, nichts Besonderes, alles 08/15 eben. Bremerhavener, die etwas Besonderes oder gar Ausgefallenes Kaufen möchten, müssen entweder nach Bremen oder Oldenburg reisen oder im Internet kaufen.
Da ich mich für letztere Variante entschieden habe und ich auch nur Weihnachtsgeschenke für meine Enkelkinder besorgen muss, bin ich Bezug auf Weihnachten zum Glück völlig stressfrei. Mit meinem Sohn und meiner Schwiegertochter haben wir uns geeinigt, dass es Geschenke nur für die Kinder gibt. Für die Erwachsenen schlicht NIX. „Und NIX heißt auch NIX – auch nicht eine Kleinigkeit?“ hab ich vorsichtshalber gefragt. Die Antwort war „Ja! NIX!“ Man kennt ja den Stress: Mal eben eine Kleinigkeit besorgen, die nicht wirklich wertvoll oder teuer ist, aber zugleich auch kein Schrott oder etwas, was niemand braucht.
Und da meine Weihnachtsvorbereitung sich darauf beschränkt, mich am Heiligen Abend umzuziehen und zum Familienbesuch nach Sandkrug zu fahren, könnte ich also ganz entspannt die Adventszeit genießen.
Weihnachtshektik im Sportverein
Wenn da nicht noch mein ehrenamtliches Engagement für den Sportverein wäre. Die letzten drei Wochenenden habe ich quasi rings um die Uhr für unsere Fußballjugend und das Sportheim gearbeitet. Ehrenamtlich. Ich habe Kinder mit Otto zu Fußballturnieren gefahren. Da ich viel Platz in meinem 8-Sitzer habe, wird der gerne mal angefragt und benutzt. Für die Hallenspiele kann ich damit sogar die gesamte Mannschaft transportieren. Was ich auch gerne mache.
Kleines lustiges Erlebnis am Rande dabei: Auf einer der letzten Touren hat sich mein Beifahrer Jeremy genüsslich auf seinem Sitz angelehnt – und prompt ist die Rückenlehne nach hinten abgefallen. 🙂 Oldtimer eben, also das Auto. Das konnte ich dann notdürftig reparieren, um das gleiche Problem eine Woche später wieder zu haben. Daraufhin hab ich es jetzt etwas stabiler befestigt und warte auf wärmeres Wetter, um entweder eine stabilere Halterung anzubringen oder eine neue Beifahrer-Sitzbank zu kaufen. „Frö-he-liche Weihnacht überall,…“
Neben diesen Transportfahrten war ich zu Hallenaufsichten eingeteilt, hab Dienst im Sportheim gemacht – u.a. mit mehrstündigen Feiern – und Training mit meiner G2 absolviert. Und mich natürlich um die Koordination und Leitungsarbeit für unsere Fußballjugend gekümmert. Von Langeweile war ich also nicht geplagt, aber von „besinnlicher Adventszeit“ kann ich auch nicht gerade sprechen. Eher von hektischer Betriebsamkeit. Und es geht noch weiter: Morgen Essen fahren nach Nordholz (25 km) mit meinen Umzugshelfern, am Freitagabend Dienst im Sportheim, am Sonntag Hallenturnier unserer Mannschaften, am Montag fahrt nach Aurich zu einem Hallenturnier. Zwischendurch zwei Mal Training mit der G-Jugend.
Ein erlebnisreiches Leben
Trotzdem bin ich damit und mit meinem aktuellen Leben sehr zufrieden. Ich würde schlicht an Langeweile sterben, wenn ich nichts Sinnvolles zu tun hätte. Ich brauche eine oder auch mehrere Aufgaben und den Kontakt mit Mitmenschen, die ich mag. Beides habe ich im Verein. Das hält mich körperlich und geistig fit und ich kann nur jeder und jedem empfehlen, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren.
Und – um wieder den Bogen zu Weihachten zu spannen – ich kann in dieser Funktion sehr viel Gutes für andere Menschen tun und bekomme positive Reaktionen zurück. Weihnachten ist ja bekanntlich das Fest der Liebe, da muss es nicht um Materielles gehen, sondern um das gemeinsame Miteinander und die Wertschätzung der Mitmenschen – egal welchen Alters.
So zum Beispiel gestern, als Omran, 6 Jahre alt, auf mich zugelaufen kam und mich umarmte. Einfach so, weil er sich scheinbar gefreut hat mich zu sehen. Darüber hab ich mich gefreut. Oder über Jeremy – Student, wenig Geld, aber lädt seine F-Jugend-Kinder zum Essen ein und macht ihnen Weihnachtsgeschenke. Und macht sich Gedanken, wie wir noch mehr für unsere Fußballkinder tun können und das finanzieren wollen.
Spontane Spendenaktion zu Gunsten unserer Fußball-Kinder
Spontan hat er deswegen eine Spendenaktion ins Leben gerufen. „Gemeinsam ins neue Jahr – Deine Spende für die Jugend“, mit der er 2025 € Spendengeld sammeln möchte, die unseren 200 Kindern im neuen Jahr 2025 zugute kommen sollen. Über solche Aktivitäten eines jungen Mannes freue ich mich sehr. Und erkläre alle für verrückt, die behaupten, dass unsere nachwachsende Generation nur aus Egoisten besteht, die nur vor ihrem PC hocken. Schwachsinn, von weltfremden Spießern verbreitet! Es gibt sehr viele äußerst engagierte junge Menschen, zum Glück auch in meinem Umfeld. Man muss sie nur machen lassen und sie unterstützen.
Wer sich mit einer Spende an der Aktion „Gemeinsam ins neue Jahr – Deine Spende für die Jugend“ beteiligen möchte: Hier ist der Link Gemeinsam ins neue Jahr – Deine Spende für die Jugend
Nach Weihnachten geht die Hektik weiter. Es steht dann der „Weser-Elbe-Cup“ an, ein riesiges Fußballturnier in Bremerhaven über eine Woche für alle Altersklassen. Das ich übrigens vor über 30 Jahren gemeinsam mit Manfred Koßak gegründet habe, als ich Vorsitzender des Kreisjugendausschusses im Bremerhavener Fußballkreis war. Die Idee war scheinbar gut, wenn es heute immer noch stattfindet! Auch das freut mich heute zur Weihnachtszeit.
Werde auch besinnlich – und das nicht nur zur Sommerszeit!
Also, lange Rede mit viel Sinn: Blicke zur Weihnachtszeit einmal besinnlich auf deinen Alltag und dein Leben und überdenke, ob du zufrieden bist und auch andere Menschen dich achten, schätzen oder gar lieben. Wenn das der Fall ist, gib anderen die Achtung und Liebe zurück und tue Gutes für deine Umgebung. Nur die Gemeinsamkeit bringt uns voran und bereichert unser Leben.
Und wenn du nicht zufrieden sein solltest, ändere dein Leben. Du hast es selbst in der Hand und kannst entscheiden, was du du tust – und welches Echo du von anderen bekommst.
In diesem Sinne: Ich wünsche dir eine besinnliche Weihnachtszeit!