Tja, selbst alte Tricks können mein Publikum und mich begeistern. Der Eierbeutel ist ein feines Beispiel dafür. Ich führe ihn so vor:
Ich zeige den Beutel und frage die Kinder: „Wisst ihr, was das ist?“ Es kommen alle möglichen Antworten: „Handschuh“, „Waschlappen“, „Beutel“, usw. Ich sage immer wieder „Nein, das ist doch kein…“. Schließlich sage ich sehr pointiert: „Das ist ein Huhn!“
Gelächter, also erkläre ich: „Na ja, ein ganz besonderes Huhn natürlich. Das hab ich von der Landwirtschaftsausstellung in Berlin mitgebracht – so etwas gibt es hier noch nicht. Dieses neue Huhn muss man nicht füttern, es kackt nicht in den Garten. Man legt es einfach in den Kühlschtrank, und wenn man ein Ei braucht, holt man es einfach heraus und greift hinein.“ Das tut ein Kind, aber es findet kein Ei.
„Oh, Entschuldigung. Ich hab vergessen, dass du dem Huhn sagen musst, es soll ein Ei legen!“ Ich blicke das Kind auffordern an, irgendwann sagt es: „Huhn, lege ein Ei!“ Nix passiert, also erkläre ich: „Ach so, das Huhn versteht nur Hühnersprache. Kannst du zufällig Hühnersprache?“ Manche Kinder können das, manche nicht, aber es findet sich immer mindestens ein „Übersetzer“ im Publikum. „Boaapp, boappboat!“
„Und jetzt kannst du aus dem Huhn ein Ei nehmen!“ Macht das Kind, wenn ich ihm den Beutel hinhalte und alles staunt! Es gibt jetzt noch noch zwei weitere Runden mit angeblichen Erklärungen, in denen das Ei unsichtbar in die Luft gelegt wird, bzw. von dem Kind unsichtbar in die Luft geworfen wird und ich fange es unsichtbar mit dem Beutel auf. Viel Zeit für Comedy, Spaß und gute Laune also.
Das liebe ich, und noch mehr, dass das Kunststück nur klappt, weil das Kind alles so wunderbar auf der Bühne erledigt. Das Kind ist der Held der Vorführung. So soll es sein!