Anmerkung von Volkmar: Nanu? Heute gleich 2 x Emmello in Baiersbronn? Jawohl – einmal aus Sicht eines Zuschauers und einmal hier aus Sicht des Künstlers. Ein interessantes Konzept. Danke dafür an Uwe und Michael!
Uwe Möller-Lömke – *Emmello*
Das etwas andere Familienferienprogramm 2020
Erster Auftritt nach 23 Wochen Zwangspause ‚wegen der bekannten Situation‘ – wie es derzeit so oft heißt. In Baiersbronn im Nordschwarzwald sind meine Auftritte jährlich Bestandteil des Familienferienprogramms seit 1997, immer Ende Juli / Anfang August. Nach einigem Zögern bestätigte die Tourist-Information 3 Wochen vor dem Termin, dass die Veranstaltung stattfinden wird. Allerdings nicht wie in den Vorjahren auf dem zentralen Rosenplatz mit Laufpublikum, sondern in einer großen Halle. Mit Abstand, Registrierung und ohne Mitwirkung auf der Bühne.
Hmm, – – – es leben doch meine Darbietungen ganz stark von dem, wie Mitwirkende eingebunden werden. Und jetzt ohne? Nun gut, ich bekomme auch eine Ansammlung von Solokunststücken zusammen – aber das ist noch kein Programm.
Beteiligung der Kinder vom Platz aus
Das bindende Glied war dann tatsächlich die Beteiligung der Kinder, die dabei allerdings auf ihren Plätzen blieben. Schon beim bisher üblichen begrüßenden lauten „HALLO!“ hielt ich inne, stellte mit Blick auf die Lücken zwischen den Plätzen fest, dass ja manches jetzt anders ist als sonst. Also kein lautes Rufen oder Pusten mehr, „wegen der A-e-ro-sohlen“. Die Erwachsenen nickten zustimmend, den Kindern wurde die derzeitige Andersartigkeit bewusst. „Stattdessen machen wir es wie im Autokino – ‚Schei-ben-wi-scher!‘“ (Entsprechende Bewegungen mit dem Unterarm.) Dieser Scheibenwischer zog sich als verbindender Running Gag und als gemeinsame Mitmachaktion durch das ganze Programm, sowohl von mir initiiert als auch von den Kindern und Erwachsenen gerne partizipiert. Manchmal musste ich sogar auf der Bühne über entstehende absurde Situationskomik lachen. Hey – auf einmal fühlte ich mich wieder drin im ‚Magic Flow‘!
Die neue Sitzordnung auf Distanz ermöglichte bei vorhandenem Saallicht, einzelne Gruppen durch entsprechenden Blickkontakt besonders einzubinden. Das Gruppenerlebnis, das früher bei engem Sitzkontakt leicht entstand, war allerdings meinem Eindruck nach schwerer zu vermitteln. Die Stimmung war trotzdem lebhaft und emotional. Manchmal auch laut, vor allem, als die zweite Springschlange aus dem Trinkbecher in hohem Bogen heraus schnellte.
Etwas schlucken musste ich bei der Einleitung zum Schlusskunststück (Schneesturm nach Milk Wonder). Ich bedankte mich bei den Zuschauerinnen und Zuschauern ausdrücklich für ihr Kommen und dass sie so meinen 6monatigen Zauberstillstand beendet hätten.
Ob das Agieren als Vorführender ohne Mitmachende neben mir eine Zukunft hat, kann ich nach einem Auftritt noch nicht einschätzen. Das wird sich mit den nächsten Malen klären.
Lieber Emmello,
Vielen Dank für diese spannenden Einblicke in den Auftritt unter diesen besonderen Bedingungen.
Ich ziehe meinen (Zauber-)Hut dafür, dass es Ihnen gelungen ist, seit 1997 feste Auftrittstermine zu erhalten. Dies spricht für die Zufriedenheit der Veranstalter .
Danke auch für das Foto der Saalbestuhlung. Das alleine verdeutlicht schon, dass auch jede Menge Mut und Flexibilität zu einem solchen Auftritt gehört.
Viele Grüße von der Alb von Bernhard Raupach („Bernhard der Zauberer“)
Danke, Bernhard!
Mittlerweile waren es 3 Auftritte in einer Woche, über die ich gerade in meinem Blog berichtet habe:
https://enrosadira.de/2020/08/14/zaubern-in-corona-zeiten/
Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht.
zauberhafte Grüße
Uwe
*Emmello*