Exit im Kinderprogramm?

Ja. So kurz und prägnant fällt meine Antwort aus. Ich spiele „Exit“ in jedem meiner Programme als erstes Kunststück. Meine Präsentation werde ich in der kommenden Woche veröffentlichen.

Heute beschreibt Carsten Hokus Hoffmann, wie er zu „Exit“ steht. Vergleiche und eigene Meinungen sind ausdrücklich gewollt und erwünscht. Viel Spaß und herzlichen Dank, Hokus!

EXIT für Kinderpublikum 

Wie anderweitig erwähnt, unterscheide ich bei der Programmgestaltung für Kinder aufgrund enormer Unterschiede in den Entwicklungsstufen grob 3 Altersbereiche: 4-6 – jährige, 7-9 – jährige und 10-12-jährige. Ich setze EXIT manchmal in der Altersgruppe 10-12-jährige ein.

Version von Thomas Vité – Quelle: wwwzauberkellerhof.de

Der EXIT-Ablauf (Handhabung und Text) entspricht im Wesentlichen dem Original, allerdings ist die Eröffnung ein eigenständiger kleiner Act:

Wenn ich mich den Kindern als Zauberer vorgestellt habe, frage ich als erstes immer “Wer glaubt nicht, dass man Zaubern kann?“ In dieser Altersgruppe werden sich alle Kinder melden – ich melde mich dann mit ;-).

Na gut – und womit zaubert ein Zauberer?“ “Mit den Händen!“ “Sehr gut – Kinder, wenn ich die Gelegenheit hätte, einem Zauberer zuzuschauen, würde ich besonders gut auf seine Hände aufpassen! Und das ist gar nicht so einfach, denn der Zauberer hat ja 2 Hände. Am besten ist, wir haben hier 2 Händebewacher, einen für die re Hand, einen für die li Hand.“ Ich suche dann ein Kind aus der 1. oder 2. Reihe aus, gerne einen Jungen, gerne mit Brille, auf den zeige ich. ‚Hallo, hättest du Lust, gut auf meine re Hand aufzupassen ?“ “Jo“. “Wie ist dein Name ?“ “Tobias“. “Prima Tobias, pass bitte sehr gut auf diese Hand auf (ich hebe meine re Hand hoch), egal was passiert!“ “Kennst du das Mädchen da hinten ?“ dabei schaue ich von Tobias weg nach hinten und zeige mit der li Hand nach hinten.

Ablenkung

Was macht das Kind zu 99% ? ==> Es folgt meinem Blick und dem ausgestreckten li Arm und schaut nach hinten, woraufhin sofort mein energischer Hinweis kommt: ‚N i c h t von der re Hand wegschauen ! Leicht erschrockenes Gelächter, ich lächle und entschärfe sofort für Tobias: “Nicht lachen, ihr hättet auch weggegucktaußerdem suche ich jetzt noch jemanden von euch aus, der auf die li Hand aufpasst.“

Kurioserweise ist gleich zu Beginn der Show genau das passiert, was kurz davor alle einhellig festgestellt haben: Alles Ablenkung und Tricks. Das wissen wir über Zauberer und passen genau auf. Von wegen . . .

Scheinbar um sicher zu gehen, dass die Kinder re und li unterscheiden können, bitte ich den 2. Hände-Bewacher, sagen wir Peter, einmal kurz aufzustehen und nach links zu zeigen. Macht er auch; ich schaue unschlüssig und bitte das Kind, das neben Peter sitzt, kurz zu mir zu kommen und flüstre dann laut in sein Ohr: “Du, ich habe eben Peter gefragt, ob er weiß, wo re und li ist und er hat gesagt, klar weiß er das und dann habe ich ihn gebeten nach links zu zeigenund jetzt schau mal: er zeigt nach re.“

Rechts und links

Raunen. Jetzt folgen immer Erklärungen von den Kindern (Interaktion, schön für die Atmosphäre). ZB: “Das kommt, weil du auf der anderen Seite stehst !“. “Ahhh“ sage ich “mein Fehler, entschuldige Peter“ – ich gehe dann sofort zu Peter und sage, dass wir die Seiten tauschen müssen, er geht zur Bühnenseite, ich bleibe auf seinem Platz.

Peter zeig noch einmal nach li“. Macht er. “Ja schaut doch selber, er zeigt voll nach re. . . . “

Manchmal denkt das Mitspielkind mit und zeigt dann aus unserer Sicht nach li. Dann bitte ich das Helferkind, dass ich zuvor zur Bühne gebeten hatte und das dort noch neben Peter steht, kurz zu sagen, in welche Richtung Peter zeigt: “Nach rechts“ …

Kinder, jetzt wissen wir Bescheid: es kommt immer drauf an, von welcher Seite man etwas betrachtet. Peter, Du hast alles richtig gemacht !“. Peter, Tobias und Helfer bekommen einen Applaus.

Dieses Intro dauert nicht lange, keine 2 Minuten, aber es passiert eine ganze Menge, was sich positiv auf die Stimmung und Show auswirkt: es ist ein kleines Warm-up, es ist ein bisschen lustig, es ist ein bisschen Knoffhoff, das schärft die Sinne und es wird der 1.Applaus platziert (konditioniert).

Und es ist ein wunderbarer Teppich für EXIT, denn jetzt tauchen genau die Elemente des eben Erlebten wieder auf: Macht zu Beginn Sinn, dass die Pfeile auf beiden Seiten der Tafel in die gleiche Richtung zeigen müssen, damit es im Ernstfall egal ist, auf welcher Seite sich die Zuschauer befinden, umso irrer die Richtungswechsel, die dann Schlag auf Schlag folgen und alles Gesehene auf den Kopf stellen. 

Anmerkungen

Die Boretti-Version – Quelle: www.boretti.de

Wir wollen auch Tipps austauschen: Ich habe mir auch die Boretti-Version gekauft, hat als Klimax anstatt ein Feuer ‚F‘ eine Hubschrauber-Abbildung (gehen Sie aufs Dach – dort wartet der Rettungshubschrauber). Diese Tafel ist sehr dünn, ich würde von dicker Folie sprechen – die Tafel-Seiten öffnen sich nicht gut.

Ich verwende die Original-Vite-Tafel, die Version 2.0, die jetzt endlich, seit Kellerhof die Rechte hat, hochwertig in den realen Farbstellungen gedruckt wird (weißer Pfeil auf grünem Grund).

Warum zeige ich EXIT nicht bei jüngeren Kindern ?

4,5,6 Jährige können in der Regel rechts und links nicht sicher zuordnen, außerdem verängstigt meines Erachtens das Thema Notfall/Notausgang Kindergartenkinder unnötig.

Bei 7,8,9 Jährigen ist nach meiner Erfahrung die re/li-Sicherheit unterschiedlich ausgeprägt. Ebenfalls finde ich das Thema Gefahr in dieser Altersgruppe noch nicht optimal.

Mit besten Grüßen  

Carsten Hokus  Hoffmann 

04163 7678

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