Gastbeitrag von Sascha Hoffmann, Deutscher Vizemeister Zauberkunst für Kinder
Nun geht sie also endlich los, die Zauberweltmeisterschaft. Die FISM findet dieses Jahr in Québec, Kanada, statt. Gestern und auch heute trudelten tausende Zauberer aus der ganzen Welt zum magischen Highlight des Jahres hier ein. Neben den zahlreichen Galashows, Seminaren und natürlich dem Wettbewerb freue ich mich insbesondere auf die Begegnung mit anderen Zauberkünstlern aus aller Welt.
Ich hatte heute schon die Gelegenheit, mit dem einen oder anderen mir bekannten Kollegen aus Deutschland zu plaudern. Leider spielt die Zauberkunst für Kinder hier quasi keine Rolle. Auch nicht auf der ansonsten gut vertretenen Händlermesse. Dies erklärt vielleicht auch, warum ich bislang kaum Kollegen getroffen habe, von denen ich weiß, dass sie zumindest auch gerne für beziehungsweise mit Kindern gemeinsam zaubern. Schade! Warum ist das eigentlich so?
Sprachliche Barrieren als Grund?
Es liegt vermutlich vor allem daran, dass die Sparte Zauberei für Kinder bei den Weltmeisterschaften traditionell nicht vertreten ist. Ein Argument, das ich immer wieder höre, ist, dass vor allem eine sprachliche Barriere dafür verantwortlich sein soll. Die zuschauenden Kinder wären in vielen Ländern wie zum Beispiel China, Südkorea oder Italien ja nicht in der Lage, die Kongresssprache Englisch zu verstehen.
Dies halte ich allerdings für einen vorgeschobenen Grund. Mit etwas Mühe und Organisation sollte es in jeder größeren Kongress-Stadt möglich sein, Kinder aus einer internationalen Schule als Zuschauer für den Wettbewerb zu gewinnen. Der Anerkennung unserer Sparte würde ein Umdenken sicher gut tun. Ich wünsche mir zumindest darüber zukünftig mehr Bereitschaft zur Diskussion.
Vielleicht würde es mich sogar motivieren, irgendwann noch einmal bei den deutschen Meisterschaften anzutreten. Wie dem auch sei, ich freue mich nun auf einen bunten, inspirierenden und abwechslungsreichen Kongress und schicke magische Grüße in die Heimat.
Sascha Hoffmann