
Ich habe die „Bremer Erklärung zur AfD“ unterschrieben
Morgen in genau einem Monat findet die vorgezogene Neuwahl des deutschen Bundestags statt. Ich finde, das ist ein guter Anlass für einen Oldtimer-Beitrag. Immerhin treten mehrere Oldtimer zur Wahl an, manche Parteien haben Oldtimer Ansichten, andere werden vielleicht nach der Wahl ganz schön alt aussehen. Und wir sollten aufpassen, dass wir nicht auch so einen uralten rosa gefärbten Regierungschef wie die älteste Demokratie der Welt in den USA bekommen. Rein aus ästhetischen Gründen natürlich.
Die Wahl zum Bundestag ist eine geheime Wahl, also werde ich nicht verraten, welche Partei ich wählen werde. Und ich möchte mit diesem Beitrag auch nicht andere Menschen beeinflussen, wen sie wählen sollen. Demokratie bedeutet für mich, dass jede/r eine Meinung haben und sie sagen darf, so lange sie nicht gegen unser Grundgesetz, die Moral oder die Menschenwürde verstößt.
Wählen gehen!
Ich möchte aber 1. dazu aufrufen, auf alle Fälle zur Wahl zu gehen und die eigene Stimme abzugeben. Wir sollten stolz darauf sein, dass wir in Deutschland das Recht dazu haben und sicher sein können, dass unsere Stimme ehrlich und korrekt ausgezählt wird. Das ist heutzutage leider nicht selbstverständlich. In manchen Ländern herrscht Wahlpflicht, in anderen ist die Stimmabgabe nicht geheim, in weiteren werden die Auszählungen manipuliert. In Deutschland können wir davon ausgehen, dass alles korrekt abläuft und das Wahlergebnis umgesetzt wird.
Wie schnell sich so eine demokratische Selbstverständlichkeit ändern kann, zeigt ein Blick über den großen Teich, also den Atlantischen Ozean hinüber in die USA, wo vor 4 Jahren der unterlegene Herr Trump steif und fest behauptete (und es heute noch tut), dass ihm die Wahl gestohlen wurde. Obwohl sämtliche Gerichte nach Prüfung anders geurteilt haben.
Augen auf bei der Wahl
Heute tritt bei uns eine Partei an, die eine sehr kuschelige Nähe zu diesem Menschen sucht, sein Gebaren und seine politische Ausrichtung gut findet, seine populistischen Ansichten teilt und aus meiner Sicht genau so rückwärts gerichtet ist wie er. Richtig, ich rede von der AfD.

„Make Germany great again“ hält deren Kanzlerkandidatin für eine gute Losung. So great wie von 1933 – 1945, als danach 50 – 65 Millionen Menschen auf dem Schlachtfeldern des 2. Weltkriegs gestorben, 6 Millionen Juden wegen ihres Glaubens in Konzentrationslagern getötet waren und quasi ganz Europa in Scherben lag? Schönen Dank, darauf kann ich verzichten und hoffentlich auch jeder andere halbwegs gebildete Mensch.
Die Richtung der AFD weist aber leider dorthin. Den thüringischen Parteichef der AfD darf man gerichtlich abgesichert als „Nazi“ und „Faschist“ bezeichnen, einige Landesverbände und die Jugendorganisation der Partei, die Junge Alternative, kurz „JA“ (selbstverständlich ist die Nähe zu dem Kürzel SA aus den Nationalsozialismus ein reiner Zufall) werden bereits heute vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingeschätzt und beobachtet.
Vor diesem Hintergrund bitte ich 2. jede Wählerin und jeden Wähler, vor der Wahl nachzudenken, wohin die zwei Kreuze gesetzt werden und sich die Parteien und deren Programme genauer anzusehen. Wir sollten alle gemeinsam dafür sorgen, dass Deutschland demokratisch, frei, liberal, tolerant und respektvoll bleibt. Dafür habe ich in meiner Jugend gekämpft, als noch Altnazis an vielen einflussreichen Stellen in Deutschland saßen. Ich sehe jetzt die Gefahr, dass wir uns in diese Zeit oder noch weiter zurück (ins Hitler-Reich) zurückentwickeln.
Bremer Erklärung zur AfD
Ich habe daher heute die „Bremer Erklärung zur AfD“ unterschrieben und den dahinter stehendem Verein mit einer Geldspende unterstützt. Die Ziele der Bremer Erklärung sind:
- Wir setzen uns für eine offene Gesellschaft ein.
- Wir bekennen uns zu den grundlegenden Werten des Deutschen Grundgesetzes.
- Ein vielfältiges Zusammenleben und gleiche Chancen für alle sind uns wichtig.
- Wir sind gegen jede Form von Ausgrenzung und Benachteiligung.
- Wir stehen für ein Miteinander.
- Gegenseitiger Respekt, Toleranz und die Achtung der Menschenwürde sind dafür die Grundlage.
- Wir treten dafür ein, dass alle Menschen gleichberechtigt und fair behandelt werden. Unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung.
(Quelle: Bremer Erklärung zur AfD, das Format habe ich für bessere Übersichtlichkeit verändert)
Hinter all diesen Forderungen stehe ich zu 100 %, dazu auch für Buntheit, Heterogenität, Ausländerfreundlichkeit, umgesetztes Asylrecht und Menschenfreundlichkeit gegenüber Menschen jeder Nation. Insofern spricht mir die Bremer Erklärung aus dem Herzen. Die Ziele der AfD und auch rechter Politiker in anderen Parteien verurteile ich.
Ich appelliere an alle Wahlberechtigten: Seht euch die Ziele der Parteien und deren Kandidaten genau an und sorgt mit euren Kreuzen dafür, dass nur gesichert demokratische Abgeordnete in den Bundestag einziehen und Deutschland ein offenes, freies Land bleibt!
Bildet eine vernünftige Regierung!
Und an die Parteipolitiker appelliere ich: Setzt euch nach der Wahl zusammen an einen Tisch, redet miteinander, akzeptiert das Wahlergebnis so, wie es ist und bildet dann eine gemeinsame Regierung. Die muss meiner Meinung nach keine „sichere Mehrheit“ haben, sondern muss sich von Fall zu Fall, von Gesetz zu Gesetz, von Beschluss zu Beschluss neu und ausgiebig beraten.
Und die braucht auch kein festgeschriebenes Koalitionsprogramm auf dem Wissensstand von 2025, sondern muss sich immer wieder den aktuellen Gegebenheiten und Notwendigkeiten anpassen können. Auch mit wechselnden Mehrheiten und viel mehr mit Volksentscheiden, denn wir Bürgerinnen und Bürger sind das Volk, nicht die knapp 600 Abgeordneten in Berlin. Das verstehe ich unter Demokratie.
Also: Wählen gehen für ein gutes, lebenswertes Deutschland nach dem 23.02.2025!