Ich bin gerade dabei, meinen Urlaubsrekord zu brechen. Schon 4 Tage unterwegs – und immer noch nicht abgebrochen. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. 🙂
Zuletzt hatte ich berichtet, dass ich von Köln aus dem Rhein südlich folgen wollte. Hab ich auch getan bis kurz vor Koblenz. Da fiel mir ein Hinweisschild Richtung Trier auf, das mich ansprang. Trier? Da könnte ich auch einfach einmal hinfahren und meinen Kumpel Jochen damit aufziehen. Der redet seit etwa einem Jahr davon, dass er da noch einmal hinfahren möchte, er hatte dort früher gewohnt und sein Abitur da gemacht. Hat es aber bisher nicht geschafft loszufahren.
Also bin ich hingefahren und hab mir die Porta Negra und die Innenstadt angesehen. Nett, aber sieht eben aus wie alle Innenstädte. Und es gab sogar noch eine Galeria Kaufhof, in der ich mich fühlte wie in meinen besten Jahren 1986. Leicht aus der Zeit gefallen, der Laden…

Immerhin gab es einen Zeltplatz direkt an der Mosel, wo ich ich gut und preiswert die Nacht verbringen konnte.
Planlos durch die Gegend
Donnerstag bin ich dann weitergereist und hatte keinen Plan, wo ich hin wollte. Zu Camping hatte ich gerade keine Lust mehr, weil die Plätze immer so weit abseits vom Schuss liegen.
Nach Süden reisen hatte ich auch keine Lust mehr, weil ich nicht so lange Strecken fahren wollte.
In Deutschland reizte mich auch kein Ort besonders, den ich anfahren könnte.
Eigentlich hatte ich gar keine Lust mehr spazieren zu fahren. Wie immer im Urlaub. Mehr oder weniger kannte ich die Sachen, die ich ansteuerte oder sie ähnelten dem, was ich irgendwann schon einmal gesehen hatte. Sollte ich einfach nach Hause fahren?
Ich steuerte dann einfach einmal Mainz an und versuchte von unterwegs dort ein Ibisbudget zu buchen. Was aber nicht klappte, meine Kreditkarte wurde nicht akzeptiert. Ich steuerte das Hotel trotzdem an und siehe da: Es war inzwischen ein B&B Hotel geworden. Und der Umbau war noch gar nicht fertig, das Erdgeschoss war noch im Rohbau, die Zimmer oben aber bereits bewohnbar und zu mieten.
Ich meldet mich also an und der Herr sagte 69 € pro Nacht. Fand ich etwas zu viel für ein Erdgeschoss, in dem noch nichts war außer Baustelle. Scheinbar sah der Mann an der Rezeption das ähnlich, denn er bot an, im Internet mal zu sehen „Was noch geht“. Tatsächlich ging etwas: Er buchte mir das gleiche Zimmer über Expedia für nur 52 €. Sehr nett. Aber ohne Frühstück, denn es gab ja noch gar keine Küche oder einen Frühstücksraum.
War mir aber egal und ich checkte ein und das Zimmer war gut, sehr neu renoviert und sauber. Und meine Karte wurde jetzt auch akzeptiert.
Wieder auf Kurs

Nach einer entspannten Nacht kam dann am Morgen die Erleuchtung: Ich werde jetzt nach Hannoversch-Münden reisen. Dort gibt es einen sehr schönen Campingplatz direkt in der Stadtmitte zwischen der Werra und der Fulda, die 100 Meter weiter zur Weser zusammenfließen. Ich war da vor Jahren schon mal und da passt alles: Übersichtlicher, ruhige Platz, sauber gehalten, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants zu Fuß in der Nähe, die schöne Altstadt ebenfalls.
Und genau so fand ich dort alles vor.
Und so sitze ich hier am Frühstückstisch, schreibe meinen Blogbeitrag und überlege, ob ich hier noch einen Tag bleiben soll oder weiterreise.
Mein aktueller Plan sieht vor, ab jetzt einfach an der Weser entlang nach Bremerhaven zu reisen. 440 interessante Kilometer auf der Landstraße mit noch einer Zwischenübernachtung irgendwo. Die Frage ist nur: Fahre ich heute los oder erst morgen?
Ich habe noch 1 Stunde Zeit, mich zu entscheiden, dann müsste ich hier auschecken…


Hi Volkmar, gute Wahl, der Platz in Hann.-Münden. Wir (Sohn Henri und ich) waren vor langen Jahren mal da. Wir sind dort von Regine „abgeladen“ worden und dann bis Minden gepaddelt. Die Oberweser ist mit Boot oder Rad am schönsten. (Tipp fürs nächste Mal 🙂 )
Moin, Uwe,
Kann ich bestätigen, sehr guter Platz. Und auch den Radweg bin ich einmal komplett bis Bremerhaven gefahren und einmal ein kürzeres Stück mit Sohn Jan. Tolle Strecke. Im Boot hab ich noch nicht probiert, obwohl ich seit meiner Jugend von einer Floßfahrt auf der Weser von Hannoversch-Münden bis Bremen oder Bremerhaven träume. Muss man sich ja nur treiben lassen. Vielleicht mach ich sie ja noch irgendwann. 🙂