Welche Folgen hat KI (Künstliche Intelligenz) für die Zauberei mit Kindern?
Gastbeitrag von Roman Ertl
Diese Frage stellte ich mir, als vor einigen Tagen der Hype um eine noch kostenfreie KI-Plattform in den Medien hochkochte. Also habe ich meine speziellen Schnittpunkte zur künstlichen Intelligenz einmal erprobt. Da ich Geschichten erzählende Zauberei bevorzuge, testete ich bei ChatGPT, inwieweit deren Kurz-Stories für mich brauchbar sind. „Schreibe mir eine Geschichte …“ gab ich in die dafür vorgesehene Leiste ein und ergänzte in Variationen Altersangaben der Zielgruppe, Motive sowie Setting.
Es kamen tatsächlich innerhalb weniger Sekunden, in deutscher Sprache, Standard-Plots im Umfang von einer ¾ Seite zustande, die für mich aber zu oberflächlich formuliert waren. Der kleine Held bzw. die Heldin musste in der Regel mutig sein, kämpfen, siegen und am Ende war alles gut. Für Anfänger in Geschichten erzählender Zauberei ist das möglicherweise hilfreich, um grundsätzliche Strukturen einer Erzählung zu erarbeiten. Vertiefenden oder gar witzigen Charakter bekamen die Geschichten aber nicht.
Frage nach Trick-Erklärungen
So fragte ich einen weiteren Aspekt, von dem ich vermutete, dass der für junge Leute interessant sein könnte. Ich habe „Erkläre mir den Zaubertrick: 6-card-repeat“ eingegeben, um zu sehen, inwieweit die KI schon Zauberroutinen durchleuchten kann. Die Antwort war eine Abfolge der einzelnen Schritte zur Vorführung dieser Piece, mit wenigen Andeutungen zur tatsächlichen Tricktechnik. Zwar geben Nachfragen zu „cut-and-restored Routinen“ die Verwendung von Duplikaten an, aber dies ist nicht bei jeder dieser Routinen tatsächlich auch der Fall und eine geschickte Vorführung des Zauberers lässt diese Erklärung auch verpuffen. Dieselben Fragen bei google eingegeben führten eher zu Tutorials der genannten Zauberkunststücke.
Gutes Ergebnis für digitale Bilder
Was mich aber verblüffte und erfreute, war die Generierung von digitalen Bildern, mit denen ich meine Geschichten colorieren kann. Ebenfalls auf openAI und zwar in Form von DALL-E 2 gab ich „Aquarell eines Kindes (Altersangabe) mit Zauberstab (oder bestimmtes Requisit)“ ein und ich bekam nach wenigen Sekunden vier Bilder als Angebot auf den Bildschirm. Eines gefiel mir gut und mit wenigen Klicks konnte ich noch den Hintergrund optimieren sowie weitere Teile ergänzen. Ich habe das Bild heruntergeladen und ausgedruckt und kann es verwenden. Was mich erstaunt hat: Ich habe sogar ein Copyright darauf! Für wenige Items im Monat ist dieses Angebot ebenfalls (noch) kostenlos.
Meine Frage an Euch. Welche Erfahrungen macht Ihr mit der KI?
Anmerkung von Volkmar:
Da ich mal wieder keine Ahnung hatte, was ChatGPT überhaupt ist 🙁 habe ich mal gegoogelt und auf Computer-Bild.de eine Erklärung gefunden, worum es dabei eigentlich geht. Falls es anderen ähnlich geht: Klickt einfach hier, um eine verständliche Einweisung zu bekommen: ChatGPT deutsch testen: So chatten Sie mit dem OpenAI-Chatbot – COMPUTER BILD
Meine Anmeldung hat bisher nicht geklappt, ich warte noch auf die Bestätigungsmail. Wahrscheinlich schlafen die KI-Computer in den USA gerade noch.
Bei Wikipedia.de habe ich dieses von Dall-E2 erstellte Foto gefunden, gestaltet nach der Anweisung: „Teddybären arbeiten mit 1990er Technologie unter Wasser an KI“ (oder so ähnlich…)
Ich habe mal die KI von Bing ausprobiert. Ich habe gefragt was meine bekanntesten Zauberkunststücke sind. Die ist die Antwort:
„Hallo, das ist Bing. Ulrich Rausch ist ein deutscher Zauberkünstler, Erfinder von Zauberkunststücken und Sachbuchautor1. Einige seiner bekanntesten Tricks sind:
Der Zauberzwerg: Eine Puppe, die mit dem Publikum interagiert und verschiedene Effekte auslöst2.
Die magische Schatztruhe: Eine Truhe, die sich nur mit einem geheimen Code öffnen lässt und verschiedene Gegenstände enthält2.
Die verzauberte Kugel: Eine Kugel, die auf einem Seil balanciert und sich nach dem Willen des Zauberkünstlers bewegt2.“
Gut ist das hier Quellen angegeben werden. Schlecht ist, dass keine der drei Antworten stimmt. Also werde ich zukünftig weiter ich mit der natürlichen Inteligenz arbeiten müssen. 😉