Zweite Station auf meiner Urlaubs-Bildungsreise zum Thema Zauberkunst für Kinder war am Samstag Merzig im Saarland. Dort traten in der Innenstadt vor dem Historischen Stadthaus Jakob Mathias und seine Mutter Tatjana mit der „Schatzinsel“ auf. Diesmal also ein Themenprogramm, in dem es darum ging, den Schatz des legendären Piratenkapitäns Hook zu finden.
Ich war einigermaßen gespannt auf die Vorführung, denn Jakob war mir bisher zwar als exzellenter Zauberkünstler bekannt, als Zauberer für Kindervorstellungen war er mir bisher aber noch nicht aufgefallen. Wenn man mal von seinen Titeln absieht, die er als Mitspieler in den Wettbewerbsnummern der Sparte Zauberkunst für Kinder seiner Eltern Martin und Tatjana ja mit gewonnen hat.
Ich war schon nach wenigen Minuten davon überzeugt, dass er auch als Kinder-Zauberer und -Entertainer eine Top-Besetzung ist. Schon vor der Show und dann von der Bühne aus sowieso war er im Gespräch mit den Kindern und heuerte sie als Mannschaft für seine Seereise an. Die Kinder ließen sich auch nicht lange bitten und halfen mit, indem sie voller Spaß und Begeisterung die „Schiff-Ahoi!“-Rufe mitbrüllten, das „Hau-Ruck!“ – Kommando beim Rudern mitmachten, Regen, Gewitter und Sturm mimisch mitgestalteten und jede Frage bereitwillig beantworteten. Kurzum: Sie hatten Jakob als Kapitän ihres Schiffes sofort akzeptiert und folgten ihm auf die Reise. Chapeau, wer gut 200 Kinder und Erwachsene – die auch immer mit eingebunden wurden – so in seinen Bann ziehen kann!
Hilfreich war dafür selbstverständlich auch die von seinen Eltern oft gespielte und bewährte zauberhafte Geschichte. Die hat Jakob so oft gesehen, dass er sie bereits bei der ersten Probe textsicher spielen konnte, wie er mir verriet. Aber den Text und die Tricks zu beherrschen sind nur 40 % einer Kinder-Vorstellung. Die „restlichen“ 60 % sind der Umgang mit den Kindern und die eigene Präsentation – und beides war perfekt.
Zauberische Inhalte
Thematisch handelte es sich um die Seefahrt zur „Schatzinsel“, die Karte dazu hatte Jakob beim Angeln in einer Flaschenpost gefunden. Gefangen hatte er außerdem ein Riesenfisch, den er überraschend aus einer viel zu kleinen Kiste nahm. Später folgten ein „Kurz-Mittel-lang“ Seiltrick mit einem überraschenden Ende und der Ganga-Krug in feinem Design. Als schließlich eine Piratenkiste gefunden wurde, erschien daraus das Skelett von Käpt’n Hook – kindgerecht harmlos vollständig bekleidet-, das sogar Fragen beantworten konnte und sich von Tatjana küssen ließ. Aus der nun leeren Kiste erschienen noch Lebensmittel, ein neuer Mast für das Schiff und schließlich der Goldschatz. Alles sehr schön in die Geschichte eingefügt und natürlich handwerklich perfekt vorgeführt.
Unterhaltende Nicht-Zauber-Inhalte
Neben der Zauberei waren auch andere Kunst-Elemente in die Show eingefügt: eine Jonglage mit Kaper-Messern, einige Lieder, die Tatjana mit dem Akkordeon begleitete, während Jakob sang und immer wieder die „Schiff-Ahoi“- und „Hau-Ruck“ Rufe, das Suchen mit dem Fernrohr, gebildet aus zwei Händen und last not least das Erzählen der Schatzinsel-Geschichte. Alles zusammen ein großer Spaß für die kleinen und großen Kinder im Publikum.
Zum Abschluss erhielten alle Kinder ihren Anteil am Schatz, als der schließlich gefunden war: Jakob und Tatjana gingen nach dem offiziellen Ende des Programms ins Publikum und gaben jedem Kind eine Goldmünze und eine Werbekarte – aber nur, wenn es noch einmal „Schiff ahoi!“ rief. Und kein Kind ging, ohne das anzunehmen.
Fazit
Jakob Mathias und Tatjana ist es gelungen, die Kinder und Erwachsene in Merzig mit ihrer Zauber-Unterhaltungsshow zu begeistern. Die Kinder folgten gebannt dem Geschehen auf der Bühne und machten ohne zu zögern jede Aktion mit, die Kapitän Jakob und die Smutje von ihnen wünschten. Mit guter Zauberei, passenden Kinderliedern und dem Erzählen einer spannenden Geschichte zog Jakob sie in seinen Bann und führte sie sicher durch das Abenteuer um die „Schatzinsel“.
Aus meiner Sicht ganz großes Live-Spektakel für Kinder! Und für mich eine Inspiration ein eigenes Piraten-Programm zu entwickeln, das ich in meinem Zaubertheater spielen kann…
Last not least
Nach der Vorführung haben wir im Cafe in Merzig noch eine Stunde geplaudert. Danke euch beiden für den schönen Vormittag und den Café au lait. 🙂 Leider habe ich bei der Plauderei, zu der auch noch Maurice Maxim – Philipp Daub stieß, ganz vergessen, liebe Grüße an Martin ausrichten zu lassen. Ich hole es hiermit nach und grüße dich auf diesem Weg ganz herzlich, Martin!