Mein Programm Zauber?Kinder! (Teil 1)

Spaß und Staunen stehen im Mittelpunkt

Über einen langen Zeitraum hat sich mein Standard-Programm „Zauber?Kinder!“ entwickelt, bis ich es irgandwann so oft gespielt hatte, dass es „rund war“. Man hätte mich nachts um 3 Uhr wecken können und ich wäre sofort in der Lage gewesen, es zu spielen.

Ein perfekt eingespieltes Program hat für mich den unschlagbaren Vorteil, dass ich nicht mehr an die Trickreihenfolge oder gar deren Ausführung denken muss, sondern alles automatisch abläuft. Ich kann mich voll und ganz auf die Kinder konzentrieren und mit ihnen spielen und Spaß haben.

„Zauber?Kinder“ habe ich auch als Buch herausgegeben und darin Theorie und Praxis der Zauberkunst für Kinder und dieses Programms ausführlich dargelegt. Das Buch ist inzwischen vergriffen.

Nun zum Programm. Ich möchte hier einfach die Trickabfolge vorstellen, jeweils mit einem kurzen, ergänzenden Satz dazu.

  1. Exit gibt mir die Gelegenheit, viele Kinder direkt anzusehen, also Kontakt herzustellen. Mein Opener sozusagen.
  2. No tear ist mein zweiter Opener. Auf mehreren Zeitungsstücken suche ich meine „Begrüßungsrede“, finde sie nicht und lasse die Kinder schließlich mithelfen, die Zeitung zusammenzusetzen. „Holt mal ganz tief Luft! Anhalten! Und jetzt gaaaz kräftig pusten!“ Das klappt, die Zeitung ist ganz, und da ist auch die Rede: „Jetzt geht’s los! — Na, das hätte ich mir auch so merken können.“ Enthält viel Spaß beim Pusten, ein kleines Wunder (die Restaurierung) und einen kleinen Gag am Ende.
  3. Die Schwammballroutine nach Uwe Schenk, beschrieben in „Zaubern mit Kindern“ von Schenk/Sondermeyer. Ein Schwammball (bei mir sind das Zaubergeister, die bei jedem Kind irgendwo sitzen) wandert in die falsche Richtung, später erscheinen ein Riesenschwammball in meiner Hand und viele kleine Bälle in der Hand des Kindes. Ein toller Mitmachkind für das Bühnenkind und das Publikum, die mehrfach Zaubersprüche rufen.
  4. Die Schirmillusion, selbstgebaut aus 2 Rossmann-Regenschirmen und vielen bunten Tüchern, deren Farben ich alle konsequent falsch sage (und immer verbessert werde). Ich kündige an, dass wir die Tücher in meinen „neuen Zauberhut“ (den Changierbeutel) legen und ich ohne hinzugucken sagen werde, welche Farbe das Tuch hat, das Tim gleich aus dem Beutel nimmt.
    Natürlich schummle ich beim Augen-zuhalten so, dass es jeder merkt und alle Kinder lauthals reklamieren. Sie zeigen mir, wie ich die Augen zuhalten muss: Hand vor die Augen. „Sooo!!“ Worauf ich die Kinder angucke und tocken sage: „Ihr seid ja witzig! Wenn ich mir „soooo“ die Augen zuhalte, kann ich ja nichts sehen!“ – „Sollst du ja auch nicht!“ – „Dann ist das aber ganz schön schwer!“ Gelächter. Und wir machen natürlich alles so, wie es die Kinder wollen. Das Bühnenkind lässt die Tücher verschwinden und öffnet später den Schirm mit den bunten Tüchern. Es spielt die Hauptrolle. Eine Riesengaudi und befreites Gelächter am Ende, weil alles geklappt hat und es ein tolles Abschlussbild gibt.
  5. Das Malbuch wird bei mir als das Lehrbuch für die „Kunststücke, die man ja lernen kann“ eingeführt. „Da sind Bilder von allen Zauberkunststücken auf der ganzen Welt drin!“ – Weiße Seiten zeigen. „Ach, nein, da kann man Bilder von allen Zauberkunststücken der ganzen Welt hineinzaubern! Nehmt mal alle den Zauberbleistift aus dem rechten Ohr!“ Ein Bild für die Götter, da fast alle das linke Ohr benutzen, weil ich es vormache und die Kinder eben genau spiegelverkehrt sitzen. „Ja, ist egal, aus welchem rechten Ohr ihr ihn nehmt!“ beruhige ich die Erwachsenen. Jedenfalls zeichnen wir jetzt Bilder, werfen Farben in das Buch, das Buch wird mehrmals geleert und gefüllt, ehe dann alle Bilder und Farben zu den Kinder zurck gehen. Eine Riesengaudi und höchste Zeit für viel Bewegung der Kinder, denn inzwischen sitzen sie schon fast 25 Minuten. Dafür ist dieses Kunststück besonders geeignet.

Die folgenden Kunststücke 6 -10 folgen im nächsten Artikel, denn dieser wird sonst viel zu lang. See you!

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