Trick: Die Schatzkarte

Gastbeitrag von Ulrich Rausch

Vor ein paar Monaten fragte auf FB eine Kollegin nach Ideen für ein Piratenprogramm. Für mich war das eine Anregungen selber mal in den hintersten Winkeln meines Gehirns zu kramen, ob und was für Ideen sich dort finden. Aus dem Kramen wurde eine systematische Bearbeitung des Themas, bei der bisher insgesamt 13 Kunststücke er- und gefunden wurden, die alle thematisch in ein Kinderprogramm passen.

Zufalls-Fund

Manchmal besitzt man in seinem Fundus Requistien, die wie die Faust aufs Auge zu einem bestimmten Programm passen würden, aber man hat sie einfach nicht im Blick und erst ein Zufall führt einen diesen Schatz wieder vor das Auge. So ist es mir mit einer Kartenkasette gegangen, die ich seit Jahren besitze, sehr schätze, nie eingesetzt habe und die hier wunderbar hinpassen würde. Sie stammt von dem Edel-Hersteller MIKAME-Craft aus Yokohama in Japan und unterscheidet sich in mehreren Punkten deutlich von den üblichen Kartenkasetten. Allein die Größe mit 22 x 12 x 11 cm (ohne Tragegriff) und einem Innenraum von 19 x 9,7 x 6 cm ist imposant.

Aber auch die Technik ist deutlich anders: die Einlage, die einen Austausch erst möglich macht, wird sowohl im Deckel wie auch am Boden mit starken Magneten festgehalten. Man kann also problemlos vorher (sic!) wie auch nachher Zuschauer in die Kiste greifen lassen, um etwas herauszuholen: die Einlage ist sicher und unentdeckbar. Die Magneten sind so stark, dass man weit mehr als nur eine Karte erscheinen, verschwinden oder austauschen kann. Bis zu mindestens 8 Standart-Karten übereinander werden sowohl im Deckel als auch im Boden sicher gehalten. Aber man ist natürlich nicht nur auf Spielkarten beschränkt, Zettel, Geldscheine oder auch ein Seidentuch kann in der Kiste erscheinen, verschwinden[1] oder ausgetauscht werden.

Wann der Austausch stattfindet, kann man selber bestimmen, denn nicht automatisch wenn der Deckel zugeklappt wird findet der Austausch statt. Erst wenn ich es will, wird er mit einer kleinen Fingerbewegung ausgelöst. Nachdem ich mich von den Spielkarten in Gedanken gelöst hatte, kam mir nachträglich eine Idee wie ich diese Kartenkassette im Piratenprogramm einsetzen könnte: mit einer Schatzkarte!

Effekt:

Ein Jung-Pirat darf unter verschiedenen Möglichkeiten einen Ort auswählen, an dem der Schatz auf der Pirateninsel zu finden ist. Wird die Schatzkarte aufgefaltet, ist genau dieser Ort eindeutig markiert.

Handhabung:

Das besondere an dem Effekt ist, dass nur eine „Halbe-Force“ verwendet wird. Dass heißt, es werden zwei Orte forciert, und dann kann das Kind offen entscheiden, an welchem der beiden Orte der Schatz zu finden ist. Und wenn es die Kassette selber öffnet, die Karte entnimmt und auffaltet ist genau dieser Ort markiert. Dieser letzte Schritt ist von der Handhabung inzwischen sicher klar: zwei Karten mit unterschiedlichen Markierungen sind in der Kassette, und je nachdem welcher Ort gewählt wurde, wird die Mechanik ausgelöst oder auch nicht.

Für den ersten Teil habe ich Karten, auf den verschiedene Fundorte für den Schatz mit einer kleiner Zeichnung dargestellt sind: Palme, Berg, Strand, Steine, Höhle, Brunnen usw. Ungefähr 12 Motive, wobei die Palme und der Brunnen, die Motive sind, die auf einer der beiden Karten markiert sind. 11 Motive kommen in dem Kartensatz jeweils 1 mal vor, der Brunnen 11 mal. Die Brunnen-Karten sind auf der Rückseite markiert und liegen immer abwechselnd mit den unterschiedlichen Karten im Stapel.

Die oberste Karte im Stapel ist (rückenoben) die Palme. In der Kassette liegt die Schatzkarte mit dem Brunnen unten. Nachdem verschiedene Karten vorgezeigt wurden, wird der Stapel vor den Jung-Piraten gelegt. Er soll jetzt einmal abheben.

Liegt dann eine Brunnen-Karte auf dem unteren Teil zu oberst, legt er den oberen Stapel daneben und nimmt die auf beiden Stapeln oben liegenden Karten: Perfekt, es sind der Brunnen und die Palme. Wenn die Brunnen-Karte nicht sichtbar ist, soll das Kind die unterste und die oberste Karte von dem Päckchen nehmen, das es gerade in der Hand hat. Auch jetzt hat es wieder Brunnen und Palme. Das Kind darf sich die beiden Karten anschauen und sagen, wo der Schatz versteckt ist.

Wenn es sich entschieden hat, darf es die Schatzkarte bergen und auffalten: Übereinstimmung. Der Jung-Pirat hat sich damit bewährt im Auffinden von Schätzen und bekommt als Lohn eine Schoko-Gold-Taler aus dem Piratenschatz, aber wo der herkommt, dass ist schon ein anderes Kunststück.

Quellen:

Fotos Ulrich Rausch

Schatzkarte: Im Internet gibt es eine Vielzahl von kostenlosen Ausmalvorlagen von Piratenkarten


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