Was ist eigentlich „Urlaub“?

Seit vergangenem Sonntag bin ich offziell im Urlaub. Was eigentlich ein Witz ist, weil ich Pensionär und Rentner bin, also sowieso nicht arbeiten muss. Jedenfalls nicht um Geld zu verdienen. Das kommt auch so pünktlich am Ultimo des Monats. Wieso rede ich dann von Urlaub?

Urlaub ist seiner Bedeutung nach „die Erlaubnis, wegzugehen“. Daraus entwickelte sich „die Erlaubnis, für eine Zeit lang sich vom Amte, aus dem Dienste zu entfernen.“ Später änderte sich die Bedeutung hin zu der Bezeichnung „dienst- oder arbeitsfreie Tage, die der Erholung dienen“. All das behauptet Wikipedia und ich kann mich damit anfreunden. Denn genau so verstehe ich meinen Urlaub: Die Erlaubnis, aus meinem selbst gewählten Ehrenamt im BSC Grünhöfe wegzugehen, ein paar freie Tage nehmen, die meiner Erholung vom Sportstress dienen. Die Erlaubnis habe ich mir selbst gegeben.

Allgemeines Unverständnis stört mich nicht

Ich bin also nach Amsterdam gereist und war einen Tag später schon wieder zu Hause, sehr zur Überraschung und Belustigung meiner Vereinskollegen. Sie schütteten Häme über mich aus. Haben das nicht verstanden, sahen das nicht als Urlaub. Ihr Problem, nicht meins.

Denn ich sehe das anders, und das zählt für mich. Mein Ziel war abzuschalten und ein paar Tage ohne Verpflichtungen zu haben. Die hatte ich, bzw. habe sie immer noch. Während der Autofahrt und in Amsterdam konnte ich 24 Stunden am Tag tun und lassen, was ich wollte. Hab ich gemacht und bin einfach aus Holland weggefahren, weil es mir dort nicht gefallen hat. Als ich wieder zu Hause war, konnte ich weiterhin tun, was ich wollte – denn ich war von allen Pflichtterminen im Verein und generell abgemeldet. Ich musste nicht zum Sportplatz. Urlaub!

Gut, ich war trotzdem da. Hab ein bisschen geplaudert, zwei Bier getrunken und schlaue Reden geführt. Mehr hätte ich in Amsterdam auch nicht tun können – und hätte noch den Nachteil gehabt, dass ich wenig verstanden hätte. Und morgen fahre ich wieder weg. Tiefenentspannt nach Lübeck zum Zauberertreffen. Just for fun – denn ich hab da nichts weiter zu tun als zu gucken und einen guten Eindruck zu machen. Und wenn er schlecht wird, macht es auch nichts, weil mich die meisten Leute da sowieso nicht kennen.

Die grenzenlose Freiheit

Was sagte doch schon mein Vereins-Mentor Günter Tietje damals in der Autobahn-Raststätte zu diesem Thema, als er laut vernehmlich gerülpst hatte: „Ist doch egal, was die denken. Es gibt in Deutschland 60 Millionen Menschen, von denen hier sehe ich garantiert keinen wieder.“ Recht hatte er. Man muss sich nicht immer um die anderen kümmern.

Gut, schlecht benehmen will ich mich nicht, aber ich habe die Freiheit, in Lübeck zu tun und lassen, was ich möchte und ich hab keinerlei Verpflichtungen. Das ist für mich Urlaub. Keine Pflichten, aber etwas tun, was mir gefällt. Wenn ich untätig in der Sonne rumsitze, drehe ich durch.

Für meinen Urlaub brauche ich keine Flugreise auf die Malediven. Noch nicht einmal einen Strand. Ich brauche auch keinen Animateur oder Fremdenführer, der mir sagt, was ich am besten mal machen soll. Ich will einfach tun, was ich will. Und spätestens nach 4 Tagen langweile ich mich an einem Ort sowieso und muss dann sofort woanders hinreisen. Ich bin in der Beziehung ein rastloser Geist.

Und manchmal muss ich sogar schon nach einer Nacht woanders hin reisen. Dann mach ich das und bin glücklich.

Gelungener Urlaub

Insofern sehe ich meinen Urlaub als gelungen an. Ich hab nur wenig mitbekommen, was in der Woche im Verein und in Bremerhaven geschehen ist. Ich hab abgeschaltet und war im Urlaub. Hab mich über Amsterdam geärgert, hab Lego-Sets verpackt, weil ich bald umziehe und hab meine Seele baumeln lassen. Und die nächsten 2 Tage mach ich noch einen kleinen Ausflug. So what?

Und dann stürze ich mich wieder ins Ehrenamt. Darüber werde ich in Kürze hier schreiben, weil ich heute eine Inspration zu dem Thema erhalten habe.

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