Praktische Ideen, um Kinder am Programm zu beteiligen
Schwere Frage, oder? Als ich mein Programm „Tierischer Zauber“ vorbereitet habe, stellte sie sich mir. Ich konnte sie leider nicht beantworten. Oder ein Igel? Keine Ahnung! Mein Kinderpublikum dagegen hatte damit überhaupt kein Problem – sie machten das Geräusch einfach!
Und wieso stelle ich mir so komplizierte Fragen? Nun, mein Problem ist, dass ich manchmal meine eigenen Ratschläge befolge. Ich hatte kürzlich einen Artikel darüber geschrieben, dass wir Kinder am Programm beteiligen sollen. Das wollte ich bei meinem Kunststück „Tierpfleger Jan“ umsetzen.
In dem Kunststück werden 10 Bilder mit Tierkarten gezeigt: Affe – Bär – Chamäleon – Delphin – Elefant – Fisch – Giraffe – Hase – Igel – Kamel. Früher hatte ich die Kinder immer „nur“ die Tiernamen rufen lassen, kürzlich ritt mich der Schalk: Mir fiel ein, dass es doch viel lustiger wäre, wenn die Kinder die passenden Tiergeräusche machen würden.
Um das notfalls anzuleiten, überlegte ich also: „Welche Geräusche macht welches Tier?“ Tja, und bei manchen war ich ratlos. Dennoch habe ich das Kunststück so vorgeführt und war gespannt, was passieren würde.
Als ich dann in der Vorstellung den Kindern erklärte, worum es geht und was sie tun sollten, waren die sofort und ohne ein Sekunde zu zögern eifrig bei der Sache. Affe, Bär, Delphin, Elefant waren einfach. Fisch auch: „Blubb, blubb, blubb…“. Und bei allen anderen kamen sofort Zisch- oder irgendwelche anderen Geräusche. Dabei hatten wir alle einen Riesenspaß und haben uns kaputt gelacht. Ziel erreicht. Danach wurde das Kunststück ausgeführt.
Zwei weitere Aktivitäten der Kinder im Zoo-Programm
Dean‘s Box
Ich führe ziemlich klassisch eine Variante von Dean’s Box vor, nämlich das Geisterkabinett. Im Vortrag erzähle ich den Kindern: „In diesem Gehege wohnen die sehr seltenen unsichtbaren südamerikanischen Arbeitsameisen“ (ich liebe solche unsinnigen Wortspiele, die Kinder auch). Dann öffne ich die Klappe, lass die Kinder hineinsehen und frage: „Könnt ihr die sehen?“ Eine Hälfte antwortet „Ja!“, die andere „Nein!“ und ich gucke die Kinder entgeistert an, sage aber nichts. Alle Erwachsenen lachen.
Dann schließe ich die Klappe und führe die Trickhandlungen aus. Dabei fordere ich die Kinder auf, den Ameisen bei der schweren Arbeit zu helfen, die Seile miteinander zu verbinden. Wie? „Ihr müsst immer rufen: Hau – ruck! Hau – ruck!“ Und das machen wir so lange es den Kindern Spaß macht. Genau dann sind die Ameisen auch fertig! Natürlich rufe ich mit und gebe den Takt vor. In der zweiten und dritten Runde (Seil durch Ring) machen wir das immer wieder. Ein Riesenspaß und zugleich eine wunderbare Misdirection, damit die Kinder nicht so genau auf die Trickhandlungen schauen.
Die Eisbär-Waschmaschine
Eine weitere besondere Kinder-Aktivität gibt es bei der „Eisbär-Waschmaschine“, die wir exklusiv in meinem Zoo haben. In Kurzform die Trickhandlung: Es wird ein Eisbärbild, gezeigt, auf dem der Bär allerdings grün ist, weil er „gestern wieder zu viel Spinat gegessen hat“. Er kommt in die Eisbärwaschmaschine, die wird geschlossen und er wird gewaschen. Leider kommt er diesmal rot heraus – „weil ihm das mit dem Grünkohl so peinlich war…“.
Jedenfalls muss er wieder in die Waschmaschine, und diesmal kommt eine ganz weiße Karte zum Vorschein. „Da ist nichts!“ rufen die Kinder. Meine Antwort „Doch! Ein weißer Eisbär im Schnee!“ (Grandioser Gag!). Spätestens jetzt fordern die Kinder: „Umdrehen!“ Die folgende Sequenz kennt jeder, lass sie bloß nicht aus. Und schließlich ist natürlich auf der Rückseite ein normaler weißer Eisbär.
Und wie funktioniert der Zauber? Durch Mitmachen der Kinder, denn jedes Mal, wenn der Eisbär in der Maschine gewaschen wird, singen die Kinder ein kurzes Lied, das ich ihnen vorher vorsinge.
- Wäsche: „Der Eisbär ist nicht grün, der Eisbär ist nicht grün, der Eisbär lebt im Eis und deshalb ist er weiß.“
- Wäsche: „Der Eisbär ist nicht rot, der Eisbär ist nicht grün, der Eisbär lebt im Eis und deshalb ist er weiß.“
Die Melodie ist völlig egal, ich habe mir eine sehr einfache ausgedacht, mehr Sprechgesang. Den Kindern gefällt das und sie singen gerne mit.
Noch Fragen? Vielleicht nach der Waschmaschine? Das ist eine Kartenkassette für Riesenkarten, die ich außen herum als „Eisbärwaschmaschine“ verkleidet habe.
Falls dir diese Ideen gefallen haben, kannst du mir dein ganzes Geld schicken. Nein, Quatsch. Ich wollte schreiben: …kannst du dich freuen, denn ich werde die „Eisbärwaschmaschine“ und „Tierpfleger Jan“ mit genauer Erklärung, meinem kompletten Vortrag und den benötigten Bildern in der nächsten Zeit zum Download zur Verfügung stellen.
Vielleicht sollte man zu der Waschmaschine noch erwähnen, dass sie aus dem Hause Hardini stammt und eine Besonderheit aufweist, nämlich das problemlos zweimal gewaschen werden kann und am Ende könnte sogar ein Kind sie öffnen und den Eisbären herausnehmen. Es ist alles untersuchbar – wenn es denn sein muss.