Das Jahr neigt sich dem Ende zu – 17 Tage noch und den Rest von heute. Ich finde, das ist ein guter Zeitpunkt, um einmal auf das Kinder-Zauber-Jahr 2022 zurück zu blicken.
Corona vorbei – Juchhu!
Die wohl beste Nachricht: Die massiven Einschneidungen aufgrund der Corona-Ausbrüche waren 2022 nicht mehr vorhanden. Zwar hat sich nicht die Krankheit in Luft aufgelöst, aber die Gesundheitsmaßnahmen haben ausgereicht, um Corona unter Kontrolle zu bringen. Für uns Zauberkünstler*innen bedeutete dass: Endlich wieder weitgehend normale Auftritte und für mich persönlich auch wieder eine normale Anzahl von Buchungen.
Größere Veranstaltungen
Bereits im Februar war Braidon Morris mit seinem Kinderseminar auf Tour. Ich habe es mir beim OZ Bamberg angesehen, weil der Ort so nahe bei Bremerhaven liegt. 🙂 Braidon hat einige feine Anregungen gegeben und das Seminar war interessant, auch wenn er aus meiner Sicht kein ausgewiesener Fachmann für Kinderprogramme ist.
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Nur wenig später fand das traditionelle Seminar-Wochenende am Hölzernen See endlich auch wieder statt. Wie immer war es eine absolut empfehlenswerte Veranstaltung. Ich verstehe nicht, wieso jemand, der für Kinder zaubert, dort nicht Stammgast sein kann. Das Wochenende ist preiswert und fachlich sehr gut. Dieses Jahr gab es Seminare von Manuela Halfen und von Heidrun Spiekermann, dazu 3 öffentliche Kinder-Zauber-Vorstellungen und jede Menge Austausch zu erleben. Toll, endlich die vielen Zauberfreund*innen wieder einmal live zu treffen! Leider war Hartmut Schirrock nicht mehr mit dabei, da er 2021 an Corona verstorben ist. Und leider war es auch das letzte persönliche Treffen mit Ted McKoy, der im Juli 2022 verstarb. Beide werde ich als feine Menschen und tolle Zauberkünstler für Kinder in Erinnerung behalten!
Im Mai 2022 konnte endlich die „Magica 2020“ stattfinden, zu der ich nach Fürstenfeldbruck gereist bin, weil es ebenfalls so nahe bei Bremerhaven liegt. 🙂 Und ich muss sagen, der Ausflug hat sich gelohnt, auch wenn ich mir nur 2 der 3,5 Tage angetan habe. Im Wettbewerb Zauberkunst für Kinder hat Sascha Hoffmann (Foto rechts) mit seinem 2. Platz die Höchstwertung erhalten. Platz 1 wurde nicht vergeben. Auch Julian Button, Platz 3, und Manuela Halfen zeigten gute Vorführungen. Mit der Wertung der Jury konnte ich im Nachhinein gut leben, auch wenn ich manches im Detail anders gesehen habe.
Während meiner Urlaubstour durch den Süden unseres schönen Landes hatte ich Gelegenheit, Volker Schmidt-Bäumler (Schmittini), Jakob Matthias und Uwe Sperlich bei Live-Auftritten zu sehen. Ich war zwei Mal begeistert und 1 Mal positiv angetan von den gezeigten Auftritten. Ich finde, das ist eine sehr gute Quote. Und die Idee, im Urlaub Zaubershows gezielt anzusteuern, finde ich rückblickend ziemlich gut, wenn nicht gar genial. Das mache ich 2023 auf alle Fälle wieder. Und die persönlichen Kontakte und Gespräche mit den dreien waren ebenfalls sehr schön. Ich habe 3 nette, engagierte Zauber-Kollegen persönlich kennen gelernt und wir haben uns fein unterhalten. Danke dafür!
Das geplante Kinder-Zauber-Festival bei mir in Bremerhaven fand hingegen nur in abgespeckter Version statt. Die öffentlichen Zaubervorstellungen wurden von Heinz-Peter Ulbrich, Zauberer MIKE (Müller) und mir gespielt. Das gesamte restliche Seminbar- und Austauschprogramm fiel aber mangels Beteiligung von Interessenten aus. Schade eigentlich. Ob ich 2023 noch einmal einen Anlauf unternehme, das Kinder-Festival zu organisieren, steht noch nicht fest. Ich höre zwar von einigen Seiten, dass diese Veranstaltung für Kinderzauberer schön wäre – finde ich auch. Aber wenn dann im „Ernstfall“ nur sehr wenige kommen wollen, lohnt sich der organisatorische Aufwand nicht. In 1 – 2 Wochen weiß ich mehr, ob es 2023 wieder stattfinden wird.
Mein Zaubertheater im BSC Grünhöfe
Fast durchgängig habe ich ein Mal pro Monat in meinem Zaubertheater im BSC Grünhöfe öffentliche Vorstellungen gespielt und auch Workshops für Kinder gegeben. Trotz des heißen Sommers waren die Vorstellungen meistens gut besucht und ich hatte Gelegenheit, für Kinder und Familien aufzutreten. Im Theater macht mir das großen Spaß, weil ich natürlich optimale Bühnenvoraussetzungen habe. Gespielt wird immer 60 Minuten, der Eintritt zu den Shows ist frei.
Eintritt frei? Kein Honorar? Trotzdem auftreten? Für mich ein eindeutiges 3-faches Ja! Aus folgenden Gründen:
- Zunächst einmal habe ich keinerlei Kosten für den Unterhalt des Theaters. Ich nutze dafür Räumlichkeiten in meiner Sportvereins-Gaststätte, deren „Manager“ ich ehrenamtlich bin. Das „Zaubertheater im BSC Grünhöfe“ ist quasi ein Abteilung des Vereins. Strom, Wasser, alles zahlt der Verein, für den ich mit meinen Shows regelmäßig öffentliche Werbung in Bremerhaven mache. Sozusagen eine Win-win-win – Situation für den Verein, für mich und für die Zuschauer*innen. 🙂
- Die Auftritte im Theater betrachte ich zugleich als Werbung für mich, die zu Buchungen in Schulen, Kitas und beinprivaten Anlässen führen. Weitere Werbemaßnahmen dafür sind nicht nötig.
- Durch die Kooperation mit dem Sportverein, der ein „eingetragener Verein“ und damit förderungswürdig im steuerlichen Sinne ist, kann der z.B. für das „Kinder-Zauber-Festival“ Spenden annehmen oder öffentliche Zuschüsse beantragen.
- Und last not least ist das Zaubertheater für mich bis zu einem gewissen Grad auch eine Experimentierbühne. Durch die regelmäßigen Auftritte kann und muss ich immer mal wieder neue Programme oder Kunststücke präsentieren, da ich auch viele Stammgäste haben. Die wollen nicht immer das gleiche Programm sehen. Mein Theater zwingt mich also, mich weiter zu entwickeln und neues anzubieten. Stillstand ist eben Rückschritt…
Fortsetzung folgt