Zauber-Workshop im Ferienprogramm

Im Land Bremen und dem angrenzenden Niedersachsen sind noch Sommerferien. Ich habe dieses Jahr in Kooperation mit meinem Sportverein – der zugleich (Kosten)Träger meines Zaubertheaters ist – ein Zauber-Ferienprogramm angeboten: 3 Nachmittagsvorstellungen für Kinder von 5-11 Jahren und deren Familien, sowie 3 Zauber-Workshops für Kinder ab 9 Jahren und Jugendliche.

Üben, üben, üben

Unter dem Strich alles sehr erfolgreich, denn sowohl die Kurse als auch die Vorstellungen waren und sind sehr gut besucht, teilweise ausgebucht. Das kann daran liegen, dass das Angebot für die Teilnehmer*innen kostenlos ist. Das Ferienprogramm wird vom Sportamt der Stadt Bremerhaven finanziell unterstützt. Zaubern ist in Bremerhaven scheinbar jetzt Sport. Und da der Verein die Kosten für die Räumlichkeiten trägt, waren keine Kosten mehr auf die Teilnehmer*innen umzulegen.

Es kann aber auch sein, dass es mir tatsächlich inzwischen gelungen ist, mit meinem Zaubertheater und der permanenten Werbung dafür so etwas wie „Zaubermania“ in der Stadt und dem Umland zu entfachen. Immerhin habe ich viele „Wiederholungstäter“ im Publikum und der nächste Workshop ist auch wieder zur Hälfte mit Jugendlichen bestückt, die letztes Mal schon hier waren.

Der Zauberkurs

Im Zauberkurs biete ich 11 Kunststücke an, die gelernt werden können. Ich führe sie kurz vor und erkläre dann auch gleich die Technik. Dabei weise ich auch darauf hin, ob der Trick ein Selbstgänger ist oder ob etwas mehr Übungsintensität notwendig ist. Ich meine festgestellt zu haben, dass diese Vorinformation den Schüler*innen hilft, sich pro oder contra diesen Trick zu entscheiden.

Überrascht bin ich, dass die Teilnehmer*Innen, die ja eigentlich gekommen sind, um zaubern zu lernen, sich damit begnügen, nur einen oder maximal 2 Tricks in dem 5-stündigen Kurs zu lernen oder wenigstens auszuprobieren. Vor mehreren Jahren hatte ich noch Kinder dabei, die bis zu 5 der angebotenen Tricks ausprobiert haben. The times they are a-changing…

Hohes Interesse besteht aber durchaus, neben den 11 leichten Tricks auch noch die eine oder andere Information über weitere Kunststücke zu erhalten. Nicht, um diese dann nachzuspielen, sondern um zu erfahren, welche Trickprinzipien es denn noch so gibt. Wenn ich das Gefühl habe, das bei einzelnen Personen wirkliches Interesse besteht, weitere Zaubergeheimnisse kennenzulernen, habe ich auch schon mal etwas aus meinen Programmen erklärt. Ich glaube, damit vielleicht den einen oder die andere Nachwuchskünstler*in motivieren zu können, am Zauberball zu bleiben. Wenn ich den Eindruck habe, dass da jemand nur wissen will, „wie das geht“, verweise ich jedoch auf Händler oder Literatur.

Lehrmethode

In meinen Kursen spiele ich die 10 Tricks kurz vor und erkläre die Tricktechnik. Das benötigte Material für alle Tricks liegt auf einem „Buffet“ aus, dabei liegt eine einfache, von mir geschriebene, Erklärung.

Am Buffet

Damit können die Lehrlinge anfangen zu üben, bei Fragen wenden sie sich an mich, bzw. ich gehe zu ihnen, um zu sehen, wie es vorangeht. Wenn sie meinen, sie können den Trick, lasse ich ihn mir vorführen und gebe meinen Kommentar dazu ab. Wenn mir die Tricktechnik schon gefällt, gebe ich auch Anregungen, wie der Trick vorgeführt werden kann, damit er für die Zuschauer*innen interessant wird. Ich versuche, die Kinder dahin zu bringen, nicht einfach einen Trick vorzuführen, sondern ein Kunststück daraus zu machen.

Zur Halbzeit und zum Ende soll jede*r Teilnehmer*in mindestens ein Kunststück vorführen, zu der Abschlussvorstellung sind auch die Eltern und Geschwister zugelassen. Bisher hat sich noch kein Kind geweigert, in diesem Rahmen aufzutreten. Manche musste ich allerdings ziemlich „besabbeln“, bevor sie sich getraut haben.

Die Tricks

Folgende Tricks kann man in meinem Workshop lernen (Die Anleitungen dafür, die im Kurs ausliegen, habe ich im Frühjahr 2021 in „Das Arbeitsbuch“ zum Kinderbuch „Im Zauberpark“ veröffentlicht):

  1. Im Hotel – je vier Asse, Könige, Buben und Damen liegen auf einem Stapel. Sie werden eigesammelt, abgehoben und wieder ausgelegt. Nun liegt auf jedem Stapel je eine der verschiedenen Karten. Nach einen weiteren „Runde“ liegen die Karten wieder sortiert.
  2. Eine Münze im Glas verdoppeln
  3. Seil zerschneiden und wieder restaurieren
  4. Seilstücke kurz-mittel-lang
  5. Serviette zerreißen und restaurieren
  6. Kartentrick Zauberei – ein Selbstgänger, in dem eine gemerkte Karte gefunden wird
  7. Die verliebten Büroklammern, die deutlich voneinander entfernt auf einen Geldschein gesteckt werden und sich miteinander verbinden, wenn man an den Scheinenden zieht.
  8. Die hüpfenden Gummibänder
  9. Vier Asse wandern und liegen am Ende zusammen in einem Stapel
  10. Eine ganz einfache Schwammballroutine
  11. Schnellrechner – 5 fünfstellige Zahlen werden untereinander geschrieben, der*die Künstler*in kann sofort die Summe oder schon nach der ersten Zahl die spätere Endsumme als Vorhersage aufschreiben.

Weitere Techniken bringe ich von Fall zu Fall ins Spiel, wie bereits gesagt, wenn ich bemerke, dass jemand eifrig übt und echtes Interesse hat, die Zauberkunst zu lernen.

Zauberschule und Ausblick

Für den Herbst überlege ich, eine Zauberschule einzurichten, in der regelmäßig wöchentlicher Unterricht stattfindet. Mal sehen, ob es gelingt, dafür Kandidat*innen zu finden.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Zauberkursen gemacht?

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