Ich habe gestern wieder einmal einen Zauberkurs für Kinder in meinem Zaubertheater angeboten. Das mache ich 2 – 3 Mal im Jahr und frage mich jedes Mal, ob das eine gute Idee ist oder nicht. Soll ich wirklich Zaubertricks verraten an Kinder (oder Erwachsene – gestern haben 3 teilgenommen)?
Meine Antwort darauf ist schon seit Jahren ein eindeutiges „Ja!“. Ich halte es für richtig, mich aktiv darum zu kümmern, dass auch eine weitere Generation von Zauberkünstlern ausgebildet wird. Hätte es diese Einstellung nicht vor 40 Jahren schon gegeben, wäre ich – und alle anderen – ja auch nicht Zauberkünstler geworden. Wir waren alle darauf angewiesen unterrichtet zu werden. Entweder durch persönlichen Unterricht oder eben aus Literatur, dann DVDs usw.
Und wenn wir wollen, dass es auch weiterhin schöne, fachgerechte Zauberkunst geben soll, sollten wir eben auch weiterhin Zauberkurse geben oder entsprechende Informationen veröffentlichen.
Zauberkurse im Zaubertheater
In meinem Zaubertheater biete ich daher 2 oder 3 Mal im Jahr einen Zauberkurs an. Dafür nehme ich einen Teilnahmebeitrag, die Kurse sind also nicht kostenlos wie meine Vorstellungen. Im Preis enthalten ist meine neue Broschüre „Einfach zaubern lernen“ mit den Trickbeschreibungen in leichter Sprache sowie das Verbrauchsmaterial für den Kursus. Außerdem stelle ich kostenlose Getränke bereit. Alles zusammen auch zugleich gedacht als Werbemaßnahme für das Theater.
Ich nehme maximal 10 Personen für den Kurs an, die 9 Jahre oder älter sein müssen. Also nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche oder Erwachsene. Mit dieser Mischung aus jung und alt hatte ich noch nie Schwierigkeiten. Ganz im Gegenteil beobachte ich oft, dass die älteren den jüngeren Hilfen geben, z.B. beim Lesen der Anweisungen. Andererseits profitieren sie auch von der Spontanität der Kinder. So entsteht in der Regel schnell ein gutes Betriebsklima.
Der Ablauf
Ein Zauberkursus bei mir geht von 10 – 15 Uhr, also 5 Stunden, wobei die letzte Stunde für die Vorbereitung und Durchführung einer kleinen Abschluss-Show reserviert ist. Die Show ist öffentlich für die Familienangehörigen der Teilnehmenden.
Zu Beginn des Kurses führe ich die 11 Tricks aus der Broschüre vor. Meistens ohne Erklärungen, manchmal auch mit – je nachdem, wie es gerade passt. Wichtig ist hier erst einmal, dass die Teilnehmenden den Effekt sehen.
Anschließend entscheiden sich die Schüler*innen, welches Kunststück sie einüben möchten. Wir lernen also nicht alle gleichzeitig ein Kunststück, sondern im Extremfall werden 10 verschiedene Tricks eingeübt. Ich halte das für richtig, denn Geschmäcker sind verschieden. Jede*r soll das einüben, was ihn oder sie am meisten anspricht. Ich übe auch keine Tricks ein, die mich nicht interessieren – warum soll ich es dann von anderen verlangen?
Die Teilnehmenden nehmen sich die notwendigen Informationen entweder aus der Broschüre oder lassen sich die Tricktechnik von mir zeigen. Das ist also jetzt für mich eine etwas stressige Phase, weil ich „mal schnell“ mehrere Tricks erklären soll. Die Praxis hat aber gezeigt, dass es mit „Geduld und Spucke“ gut geht.
Nach etwa einer Stunde Übungszeit gibt es eine interne Zaubervorstellung. Darin zeigen alle den Trick, der bis jetzt eingeübt wurde. Die Vorführung wird von mir und den anderen Teilnehmenden kommentiert.
Weitere Übungsphase und Abschluss-Show
Eine weitere und später vielleicht noch eine weitere Übungsphase schließen sich an, immer mit einer kleinen Abschlussshow auf der Theaterbühne verbunden. Die Show halte ich für notwendig, um den Teilnehmenden auch ein kleines Stück Bühnenverhalten und -erfahrung mitzugeben. Es ist durchaus ein großer Unterschied, ob ein Kunststück vor der besten Freundin vorgeführt wird oder vor 9 anderen Menschen auf einer richtigen Bühne.
Es ist übrigens vollkommen unterschiedlich, wie viele Kunststücke eine Person lernt. Der Normalfall ist 3 – 4, ich habe aber auch schon Teilnehmende erlebt, die nur einen einzigen Trick geschafft haben oder andere, die es auf 7 oder mehr gebracht haben. Ich persönlich bin da tiefenentspannt und lasse jeden in seinem/ihrem Tempo lernen. Gestern bei bestem Wetter wollten auch einige Kinder zwischendurch mal lieber im Außengelände spielen. Auch das ist in Ordnung, so lange ich sie im Blick habe – Stichwort Aufsichtspflicht…
Die Ziele
Die Lernziele meiner Zauberkurse lassen sich so zusammenfassen:
- Die Teilnehmenden sollen erfahren, dass Magie aus Kunststücken und Tricks besteht
- Sie sollen lernen, dass man die Tricks gründlich üben muss
- Sie sollen Spaß an der Magie haben
- Sie sollen mindestens 1, gerne auch mehr Tricks als kleines Kunststück vorführen können.
- Sie sollen das Gefühl erfahren, ein Kunststück vor Publikum vorzuführen
Wenn es mir gelingt, hin und wieder einen Menschen über meine Kurse dazu zu bringen, sich längerfristig oder gar dauerhaft mit der Zauberkunst zu beschäftigen, bin ich sehr zufrieden.
Die Tricks
In meinem Zauberkurs werden die 11 Tricks aus meiner Broschüre „Einfach zaubern lernen“ unterrichtet, die sich in der Praxis seit mehr als 20 Jahren für den Einstieg bewährt haben:
- Kartentrick Asse, Könige, Damen, Buben sortieren sich selbst (Selbstgänger)
- Aus 1 Münze werden zwei
- Seilzerschneiden und restaurieren
- Serviette zerreißen und restaurieren
- Eine ausgewählte Karte finden
- Büroklammern verketten sich
- Gummi-Ringe springen über Finger
- 3 Asse folgen dem Ass
- Einfache Schwammball-Wanderung
- Schnellrechner
- Geistertafel
Hallo!
Im Zuge verschiedener Ferienveranstaltungen von umliegenden Gemeinden halte ich Zauberworkshops ab. Für Kinder: 8-12 Jahre und Jugendliche ab 12.
Ziel ist es Interesse an der Zauberkunst zu wecken und später vielleicht einen Jugendzauberklub zu gründen.
Gerne würde ich mit dir Erfahrungen austauschen.