Karriere zu Ende – was wird mit den Requisiten?

Aus gegebenen Anlass heute einmal ein nachdenkliches Thema. Was wird eigentlich aus deinen Requisiten, wenn dein Zauber-Karriere vorbei ist? Alles in den Müll? Wäre schade drum – jedenfalls um das, was noch ansehnlich und gut ist. Liegt einfach im Schrank? Wäre auch schade drum.

Mein schon deutlich geschrumpfter Fundus

Konkreter Anlass für diesen Artikel ist, dass mich vor zwei Wochen eine Mail erreichte. Inhalt war, dass eine Dame mir mitteilte, dass ihr Mann verstorben war. Der Oldenburger Künstler Mino hinterließ – außer einer großen Lücke in ihrem Leben – u.a. anderem auch einen Zauberfundus. Sie wollte gerne, dass der weiter genutzt wird und bat mich um Rat. Finanzielle Interessen, also verkaufen, waren nicht dahinter

Ich habe ihr angeboten, die Requisiten abzuholen und sie anderen Künstler*innen zur Nutzung anzubieten. Das habe ich gestern gemacht. Ich sortiere jetzt, was noch brauchbar ist und werden sie in Kürze hier einstellen.

Wie gehst du mit diesem Thema um?

In diesem Zusammenhang stellte sich auch mir wieder einmal die Frage: „Was wird mit deinem Zauberkram, wenn die Karriere oder das Leben beendet ist?“

Ich habe es schon immer so gehalten, dass ich Requisiten, die ich gekauft, aber nicht benutzt habe, relativ schnell wieder verkauft habe. Etwa zum halben Preis. Oft hat sich jemand gefunden, der sie dafür genommen hat.

Das, was ich im aktuellen Programm benutze, behalte ich natürlich. Es bekommt durch die Nutzung aber Gebrauchsspuren und wird also irgendwann schlicht entsorgt.

Meine Bücher-Sammlung (fremde und selbst geschriebene) habe ich inzwischen weitgehend aufgelöst. Da sind kaum noch Reste vorhanden. Die werde ich ich, ebenso wie meinen noch vorhandenen Tricks, noch einmal mit zu einem Zauber-Flohmarkt nehmen oder im Internet anbieten. Für kleines Geld oder sogar geschenkt. Mal sehen.

Und alles, was dann noch über ist, kommt in die Mülltonne. Ich möchte nicht, dass mein Sohn noch mit meinen Zauber-Requisiten belastet wird, wenn ich dereinst 2055 sterbe. (Bekanntlich will ich 102 Jahre at werden). Er ist dann auch nicht mehr der jüngste. 🙂

Ich finde, jeder Zauberkünstler (m/w/d) sollte sich rechtzeitig Gedanken machen, was mit dem Zauberfundus werden soll, wenn die Karriere oder gar das Leben endet. Für alles andere treffen wir ja auch Vorsorge. Und sicher freuen sich beginnende Künstler*innen über das eine oder andere Kunststück, das sie günstig erwerben können.

Teil des Fundus von Zauberer Mino

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