Mein Zaubertheater ist geschlossen

Alles hat seine Zeit, manchmal läuft die Zeit ab. So geschehen mit meinem Zaubertheater im BSC Grünhöfe, von dem ich hier bereits des Öfteren berichtet habe. Am Sonntagmorgen beim Frühstück fiel die Entscheidung, mit der ich mich allerdings schon länger herumgetragen hatte: Das Theater wird geschlossen.

Konsequent, wie ich manchmal bin, wird so eine Entscheidung bei mir sofort umgesetzt. Ich bin also sofort in meine Räumlichkeiten gefahren, die Sonntags eine Sport-Gaststätte sind, und habe die Bühne und das eine oder andere abgebaut. Theater ade.

Gründe

Bereits sein einiger Zeit war ich mit dem Verlauf im Theater nicht mehr zufrieden. Die Zuschauerzahlen stagnierten bei 20 – 35. Das ist zwar generell okay, aber ich hätte mich schon über mehr Zuspruch gefreut. Alle die kamen, waren immer recht begeistert – zumindest haben sie das ohne Zwang nach der Vorstellung gesagt. Es sind aber trotzdem nicht mehr Zuschauer geworden.

Zugleich hat unser für die Bewerbung solcher Veranstaltungen wichtiges „Bremerhavener Sonntagsjournal“, das kostenlos flächendeckend in der Stadt und im umliegenden Landkreis verteilt und auch gelesen wird, seit Anfang Dezember keine Veranstaltung des Zaubertheaters mehr angekündigt. D.h., ich war auf andere, zeitlich anspruchsvollere Werbemaßnahmen angewiesen, die ich dauerhaft nicht leisten kann und will. Kostenintensive Maßnahmen, wie Inserate oder anderes kamen für mich nie in Frage, weil ja auch keine Einnahmen zu erwarten waren. Mein Konzept sah immer vor, ohne Eintritt zu spielen.

Weiterhin war es mir inzwischen auch lästig geworden, für jede Vorstellung die Räumlichkeiten umzubauen. Immerhin ist das Theater ja ansonsten das Vereinsheim des Sportvereins. D.h. für den Theatertag: Bühne in Position schieben, Stühle umbauen, Tische zur Seite schieben und ein paar Kleinigkeiten mehr – nach der Vorstellung alles wieder zurück. Alles nicht wahnsinnig viel, aber auf Dauer lästig für ein 1-Mann-Unternehmen.

Last not least war auch bei mir wieder einmal eine Interessen-Verschiebung aufgetreten. Andere Hobbies hatten Platz 1 in meiner persönlichen Beliebtheits-Hitliste übernommen. Das Theater ist abgerutscht auf Platz 3. Um es mit Bully Herbig zu sagen: Ich war unzufrieden mit der Gesamt-Situation.

Wie geht es zauberisch weiter?

Summa summarum war also ein Entscheidung nötig und sie wurde getroffen: Das Theater wird geschlossen. Die Homepage www.zaubertheater-bscgrünhöfe.de besteht erst einmal weiter, mal sehen, was sich so im Laufe der nächsten 6 Monate tut…

Ich werde mich weiter mit der Zauberkunst für Kinder beschäftigen und eben wieder mehr Wert auf gebuchte Auftritte in Schulen, Kitas oder bei privaten Anlässen legen. Durch die 3, 5 Jahre mit dem Theater ist mein Bekanntheitswert in Bremerhaven recht hoch, so dass ich schon mit genügend Anfragen rechne.

Ansonsten kümmere ich mich mehr um meine weiteren Hobbies: Reisen zu Zauberkongressen, diesen Zauberblog führen, an meinem neuen Projekt arbeiten „Neue Zaubertricks für Kinder“, aber auch verstärkt meine LEGO Sammlung ausbauen und mich um die Kinder und Trainer in der Fußball-Jugendabteilung meines Vereins kümmern. Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hält bekanntlich jung.

9. Kinder-Zauber-Tage finden statt

Auch die Kinder-Zauber-Tage Bremerhaven vom 7. – 9. Juli 2023 finden wie geplant statt. Sie sind ja ohnehin eine Veranstaltung, die federführend vom Sportverein organisiert wird. Das Zaubertheater war Teil des Vereins, es wird für die Veranstaltung noch einmal aufgebaut. Und dann wird hoffentlich auch unser Sonntagsblatt noch einmal darüber berichten!

Fazit

Hängen bleiben ein lachendes und ein weinendes Auge.

Lachend, weil es im Theater viele schöne Vorstellungen gegeben hat. Kinder, Eltern und ich hatten viel Spaß zusammen und ich konnte auch immer mal wieder neue Tricks und Ideen in der Praxis ausprobieren. Das Theater war auch kreativitäts-förderlich für mich, weil ich doch immer mal ein anderes Programm spielen musste, weil es Stammbesucher gab. So sind in den 3,5 Jahren immerhin 3 neue Programm entstanden, die ich mir jetzt zu Hause selbst vorspielen kann.

Weinend, weil es natürlich für mich, wie wohl für jeden Künstler, schade ist, nun diese schöne Auftrittsmöglichkeit nicht mehr zu haben. Ein eigenes Theater, in das die Gäste kommen, um mich zu sehen. Ist das nicht toll fürs Ego?

Na ja, ich werde es überstehen und die gewonnene freie Zeit anderweitig sinnvoll nutzen!