Auftrittsorte – Teil 3: Open air Fest

Im vergangenen Jahr habe ich bereits über die Auftrittsorte Kindergeburtstag und Schule geschrieben. Heute möchte ich die Serie fortsetzen. Da der Frühling und Sommer vor der Tür stehen, wird es wieder die Möglichkeit geben, bei open air Veranstaltungen verschiedenster Art aufzutreten. Was kommt da auf uns gebuchte Künstler*innen zu?

Die Zuschauer warten gespannt…

Was erwartet der Veranstalter?

Open air Veranstaltungen im Sommerhalbjahr werden in Form von Schul- oder Kitafesten angeboten, bei unterschiedlichsten Vereinen, von Kommunen z.B. im Ferienprogram, von Firmen an Tagen der offenen Tür und vielen anderen.

Typisch für solche Anlässe sind ein sehr gemischtes Publikum, das aus allen Generationen von Kleinkind im Kinderwagen bis Urgroßeltern besteht, die unterhalten werden möchten. Der Veranstalter erwartet daher ein Programm von uns, das möglichst alle Generationen anspricht. Ich empfehle daher für derartige Anlässe ein Familienprogramm zu spielen. Wie das genau gehen kann, habe ich in meinem Buch „Die Familien-Zaubershow“ ausführlich beschrieben.

Zugleich gibt es bei solchen Festen in der Regel ein breites Programm. Die Zaubershow ist nur ein Teil davon und muss sich zeitlich und von den Örtlichkeiten her darin einfügen. Zeitlich so gemeint, dass es zwar eine abgesprochene Auftrittszeit gibt, oder auch mehrere kürzere Blöcke, auf die man sich aber nicht unbedingt verlassen kann. Oft verschiebt sich etwas. Es ist also bei open air Festen auch Geduld und etwas Zeit einzuplanen (die man sich natürlich im Honorar zusätzlich bezahlen lassen kann).

Die (technischen) Voraussetzungen

Wie die Voraussetzungen für den Auftritt des Zauberers sind, ist völlig unterschiedlich. Ich habe da viel erlebt: Von fertiger Bühne mit einem Mitarbeiter des Veranstalters, der die Technik bedient bis hin zu „Suchen Sie sich einfach ihren Platz und zaubern sie, wann sie möchten“ war so ziemlich alles dabei.

Aus diesen Erfahrungen habe ich für mich einige Konsequenzen gezogen.

  • Natürlich versuche ich im Vorfeld so viele Informationen wie möglich über die Voraussetzungen zu erfahren. Z.B.: Gibt es eine Bühne? Gibt es da Strom? Stehen die Zuschauer oder sitzen sie? Wie viele Zuschauer werden erwartet? Wann ist der Auftritt? Was läuft ansonsten im Programm?
  • Aus diesen Informationen kann ich mir dann ein ungefähres Bild vom Verlauf der Vorstellung machen und mich darauf einstellen.
  • Trotzdem bringe ich alles mit, was ich brauche: Einen eigenen Tisch, eine eigene Mikrofon-Anlage (klein, aber leistungsstark), und natürlich meine Requisiten, die in einen Koffer passen. Mein Programm „Zauber?Kinder!“ ist dafür optimiert. „Packs small, plays great!“ Ich brauche vom Veranstalter nur Strom für die Mikro-Anlage, was bisher nie ein Problem war. Natürlich melde ich ihm das vorher an.

Das Programm

Je nach Veranstaltung variiert das Programm, das ich Spiele. Wie schon beschrieben sollte es ein Familienprogramm sein, also Kunststücke, die für Erwachsene und Kinder gut geeignet und unterhaltsam sind. Und ich passe meinen Vorführstil dem Publikum an. Wenn viele Kinder da sind, spiele ich etwas clownesker, wenn überwiegend Erwachsene da sind, wird der Vortrag eben etwas seriöser. oder das eine oder andere Kunststück ausgewechselt.

Die Länge des Programms richtet sich ebenfalls nach der Umgebung. Bei öffentlichen Festen ist die Aufmerksamkeits-Spanne des Publikums (und nicht nur die der Kinder) deutlich kleiner. Sie könnten ja irgendwo anders etwas wichtiges verpassen.

Deswegen empfiehlt es sich, entweder mehrere ca. 20 Minuten Blöcke oder ein etwas verkürztes Programm zu spielen. Mehrere Blöcke kosten natürlich mehr Zeit, die im Honorar eingepreist werden können. Und wenn es mehrere Blöcke sein sollen ist es hilfreich, dafür zu sorgen, dass die Zuschauer wissen, wann die nächste Vorführung stattfindet. Entweder ein Aushang an der Vorführfläche, laute Ansagen über das Mikrofon oder von vornherein feststehend im Programm(heft).

Und was soll ich spielen?

Ich spiele auf solchen Festen in der Regel mein Programm „Zauber?Kinder!“, das ich in meinem gleichnamigen Buch ausführlich beschrieben habe. Es enthält 10 Kunststücke, die für Kinder und Erwachsene „passen“ (Exit, No tear, Schirmillusion, Joros Münzwanderung, 20t-century-silks Variante, Geistertafel u.a.), ich kann es beliebig verkürzen oder in Blöcke aufteilen und alle Requisiten passen in einen normalen kleinen Koffer. Dazu nehme ich noch 1 – 2 Seilroutinen, ein (markiertes) Kartenspiel und 2 – 3 andere Dinge mit, die notfalls umringt vorführbar sind.

Damit bin ich für alle Unwägbarkeiten einer solchen Veranstaltung open air gewappnet. Der Frühling und Sommer können kommen! Aber bitte mit Sonne.

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