Post vom Nikolaus

Trickbeschreibung von Ulrich Rausch

Nicht neu – aber aktuell ist die folgende Trickbeschreibung. Allen, die den Zauberzwerg in Print gelesen haben und sich auch noch an alle Einzelheiten erinnern können, wird der folgende Effekt bekannt vorkommen. Denn dort habe ich ihn vor mehr als 10 Jahren zum ersten Mal veröffentlicht. Aber aus aktuellem Anlass, denn auch dieses Jahr gibt es wieder einen Nikolaus-Tag und eine 4 wöchige Adventszeit, und weil viele die „Post vom Nikolaus“ gar nicht kennen (können), hier noch einmal eine leicht überarbeitet Version.

Der Effekt

… da kann dieser Beitrag helfen!

Auf dem Tisch steht ein noch verdecktes Schraubglas-Gefäß. In ihm ist der Brief vom Nikolaus. Ein Kind darf sich aus ca. 24 Gegenständen, die alle typischerweise eine Nikolausüberraschung sein könnten, frei einen aussuchen. Bevor es selber sieht, was es gewählt hat, nimmt es den Brief des Nikolaus und liest ihn laut vor (oder lässt ihn laut vorlesen). Der Nikolaus beschreibt dort, welchen Gegenstand das mitspielende Kind sich ausgesucht hat, und wenn man die Fotokarte umdreht, zeigt sich die Übereinstimmung. Neben dem Brief bekommt das Kind dann auch seinen Wunschgegenstand als kleines Geschenk und als Dank für das Mitspielen überreicht.

Was man dazu braucht

24 Abbildungen von „Nikolaus-Geschenken“, darunter sind 4 mal ein Apfel, 4 mal eine Nuss und 4 mal eine Mandarine. Jeder dieser drei Gegenstände kann jeweils anders aussehen, sollte aber gattungstypisch sein. Einer dieser 12 Gegenstände wird forciert. Damit man schon an der Rückseite erkennen kann, um welchen es sich handelt, habe ich sie auf folgende Weise markiert: die Apfel-Karten haben 1 Ecke gerundet, die Nuss-Karten 2 Ecken und bei den Mandarinen sind alle 4 Ecken gerundet.

Die übrigen zwölf Karten haben weitere differierende Abbildungen von typischen und auch untypischen Nikolausgeschenken (bei mir ist ein Ferrari dabei!), die Ecken sind nicht gerundet Die Forcierkarten und die differierenden Karten werden abwechselnd zusammengelegt. Als Karte bildoben liegt einen differierende Karte.

In einem Nikolausbeutel sind eine Mandarine, eine Apfel und eine Nuss. Einer dieser Gegenstände ist das kleine Geschenk für das mitspielende Kind.

Den „Brief des Nikolaus“ gibt es – aber das ist ja jetzt eh schon klar – in drei Ausführungen: In jedem wird einer der Forciergegenstände genannt. Ich habe die Briefe auf etwas festerem Papier ausgedruckt, und sie dann zu kleinen Röllchen gerollt. Um jede Rolle ist ein Gummiband, das den Brief zusammenhält. Die Größe des Papiers hängt von dem Gefäß ab. Eine Rolle sollte locker in dem verschlossenen Gefäß stehen können.

Das Schraubdeckelgefäß ist bei mir quadratisch und aus Kunststoff. Der Deckel hat einen Durchmesser von ca. 9 cm. Dies ist zum einen nötig, damit später ein Kind einigermaßen leicht den Brief entnehmen kann, zum anderen wird der Deckel präpariert: in ihn ist oben ein Loch hinein geschnitten, und zwar so weit, dass alle drei Briefrollen bequem gleichzeitig durch ihn durch passen.

Das Tuch, mit dem das Gefäß abgedeckt wird, ist eine Abwandlung des Kassandra-Tuchs. Ich war mit der Handhabung nie zufrieden, und habe deshalb eine andere Haltemethode entwickelt. Das Tuch ist undurchsichtig und aus einem eher gröberen Stoff. Vielleicht, damit es zum Thema passt, etwas aus Jute, wie der Nikolaussack, aber unter keinen Umständen ein glitzerndes Zauber-Seidentuch. Alle drei Briefrollen sind in dem Tuch befestigt, das Tuch wird über das Gefäß gelegt, die Rollen hängen durch den ausgeschnittenen Deckel in dem Gefäß.

Die Halterung ist bei mir eine Art Stecknadel. Erste Experimente mit Stecknadel waren eigentlich erfolgreich, allerdings waren mir die Nadeln aufgrund des Durchmessers einer Briefrolle etwas zu kurz, so dass die Gefahr bestand, dass sich ein Brief von selbst löst. Ich habe deshalb einfach stabile Drahtstifte genommen, die die richtige Länge haben. An einer Seite habe ich aus einer Art lufttrocknendem Fimo eine grüne (= Apfel), braune (= Nuss) oder orange (= Mandarine) Kugel angebracht. Die Briefe werden so befestigt: Sie sind unter dem Tuch, von außen wird der passende Drahtstift durch den Soff, das Papier und wieder den Stoff gesteckt. Nachdem ich weiß, welche Karte das Kind gezogen hat, ziehe ich einfach, während ich das Tuch von dem Gefäß hochhebe, den passenden Stift heraus und die richtige Briefrolle bleibt in dem Gefäß zurück.

Wie es abläuft

Als erstes weise ich auf das verdeckte Gefäß und den Nikolausbeutel hin. Dann zeige ich locker den Stapel mit Bilderkarten vor und nenne einige der Bilder, und zwar immer nur die der differenten.

Ein Kind wird zum Mitmachen ausgesucht. Ich lege mit der Rückseite nach oben eine Karte nach der anderen auf den Tisch. Das Kind darf an einer beliebigen Stelle Stopp sagen. Wenn eine Forcierkarte genau in dem Moment auf dem Stapel auf dem Tisch liegt, soll es diese Karte nehmen – ohne sie sich anzusehen, wenn aber die nächste Karte eine Forcierkarte ist, dann bekommt es diese. In diesem Augenblick erkenne ich an den gerundeten Ecken, welchen Gegenstand das Kind gewählt hat, und welche Stecknadel ich ziehen muss.

Ich zeige dann den Kindern noch die Karten vor und nach der Wahl, um zu demonstrieren, welche Gegenstände sich das Kind beispielsweise nicht gewünscht hat.

Die linke Hand zieht (nachdem die Stecknadel gelockert wurde) das Tuch von dem Gefäß, die Rechte ergreift sofort von oben den Deckel, um das Loch zu verdecken, und schüttelt das Gefäß ein bisschen, so dass man den Brief sehen und hören kann. Zügig, aber nicht hektisch, schraubt die Rechte den Deckel ab, und hält dem Kind die Dose mit der Linken hin, damit es den Brief entnehmen kann. Das Kind (oder wenn es noch nicht lesen kann ein Erwachsener) liest den Brief vor und zeigt danach die Fotokarte vor: Übereinstimmung! Das Kind darf sich danach aus dem Sack sein Geschenk nehmen und damit auf den Platz gehen.

Vortragsthemen könnten sein

„Wünsche werden wahr“,

„Kleine und große Überraschungen“,

„Was alles in einen Nikolaussack gehört“ usw.

Was man anders machen könnte

Die Aufhängung der Briefe in dem Tuch: eine weitere Idee, die ich allerdings nicht erprobt habe, besteht darin, die Briefe jeweils mit zwei starken Ma­gneten am Tuch zu befestigen.

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