Trickbeschreibung „Tierpfleger Jan“

Tierpfleger Jan ist ein Kunststück, das ich mir selbst ausgedacht habe und regelmäßig in meinem Programm „Tierischer Zauber“ vorführe. Es bietet einem Kind die Möglichkeit, auf der Bühne eine Hauptrolle zu spielen, zudem sind auch alle weiteren Zuschauerinnen mit beteiligt. Der Name ist ein Dank an meinen Sohn Jan, der zwar nicht Tierpfleger ist, mir aber die Bildkarten gezeichnet hat.

Requisiten und Effekt:

  • 10 Karten, auf denen unterschiedliche Tiere abgebildet sind,
  • 1 Umschlag, in den die Karten passen, auf seiner Rückseite habe ich notiert, welche Tiere mitspielen (siehe Foto weiter unten)
  • ein manueller Sahne-Schläger (optional)

Effekt:

Es werden 10 verschiedene Tierbilder gezeigt. Das Kind auf der Bühne bekommt sie in die Hand. Ich wende mich ab, dann wählt es eines davon aus, gibt mir hinter meinem Rücken die restlichen in die Hände und zeigt das gewählte Tier den Zuschauern. Niemand darf etwas verraten. Per Telepathie übermittelt das Kind mir dann, welches Tier ausgewählt wurde und ich benenne es richtig. Keine Force, keine Fäden, keine Magnete!

Meine Vorführung:

„Hier in unserem Zoo haben wir ja viele Tiere. Mal sehen, ob ihr die kennt. Ich zeige euch immer ein Bild und ihr macht dann das Geräusch, das dieses Tier macht.“ Zu sehen sind nacheinander ein Affe, ein Bär, ein Chamäleon, ein Delfin, ein Elefant, ein Fisch, eine Giraffe, ein Hai, ein Igel und ein Kamel. (Wie vielleicht auffällt: Die Anfangsbuchstaben gehen von A-K). Die Kinder haben bisher immer zu jedem (!) Tier ein passendes Geräusch gemacht. Phantasie macht sich eben bezahlt, oder wusstest du, wie sich ein Chamäleon anhört?

„Wer von euch kann denn gut mit Tieren umgehen?“ Ich wähle aus den 40 Armen, die hochgehen, aus und frage das zugehörige Kind nach dem Namen. „Johannes.“ „Schöner Name, kann ich den haben? Du bekommst dafür meinen.“ Will Johannes normalerweise nicht, falls doch, tauschen wir eben…

„Johannes, du hältst jetzt bitte die 10 Bilder. Ich drehe mich um, und du suchst dir ein Tierbild aus. Das Bild nimmst du aus dem Stapel. Die anderen legst du mir in die Hände, die weiße Seite nach oben, damit ich nichts erkennen kann.“ Das macht er alles und ich frage auch noch einmal nach, ob bei den 9 Karten, die er mir gegeben hat, wirklich die Rückseite oben liegt. Wenn er das bestätigt, stecke ich sie – Rückseite nach oben – langsam und gut sichtbar in dem Umschlag. Alle sehen deutlich, dass ich die Tierbilder nicht angesehen habe.

Die Trick-Handlung

Ich bleibe weiter abgewendet und sage Johannes: „Zeige jetzt bitte dein ausgewähltes Bild den anderen Kindern und Erwachsenen. Aber keiner darf sagen, welches Tier auf dem Bild ist!“ Johannes macht das, womit er mir die perfekte Misdirection liefert, die ich dazu nutze herauszufinden, welche Karte er in der Hand hat. Dazu muss ich mir nur die Schmalseite der Karten ansehen. Auf jeder Karte ist eine Markierung, aber so versetzt, dass ich eine komplette Reihenfolge von 10 Markierungen (von A-K) sehen kann. Wenn eine fehlt, also der Abstand zwischen den Markierungen doppelt so groß ist wie bei den anderen, fehlt dort die Karte. Johannes hat sie. Fehlt also z.B. die 5. Markierung, so ist das E, also der Elefant, bei der 7. das G, also die Giraffe usw. (J gibt es nicht). Die Markierungen habe ich an beiden kurzen Kanten der Karten angebracht – es ist also egal, wie Johannes mir die Karten zurückgibt. Er kann meine Markierung – von der er sowieso nichts weiß oder sieht – nicht durcheinanderbringen.

Hier fehlt das I, also hat Johannes den Igel gewählt. Ist alles auf der Rückseite des Umschlags zu sehen. 🙂

„Haben alle das Tier gesehen?“, frage ich und füge gleich hinzu: „Bitte nichts verraten! Johannes, leg bitte die Karte mit der weißen Rückseite auf den Tisch, damit ich nichts erkennen kann.“ Das ist die sicherste Methode. Anfangs haben die Kinder die recht großen Karten in der Hand gehalten und wussten nicht so recht, wohin damit, zumal sie dann auch noch den Sahneschläger halten sollen. Dadurch entstand manchmal der Verdacht, ich habe das Bild gesehen. Also hinlegen und fertig.

Die Gedanken-Übertragung

Ich gebe jetzt Johannes die berühmte „Gedanken-Übertragungsmaschine“, also den manuellen Sahne-Schläger und zeige ihm, wie er funktioniert. „Hiermit kannst du jetzt die Gedanken der anderen Zuschauerinnen einsammeln, wenn du in deine Richtung drehst. Dann drehst du in meine Richtung und ich empfange die Gedanken.“ Und zum Publikum: „Ihr denkt jetzt bitte alle an das Tier, das ihr gesehen habt. Aber nichts sagen!“

„Ich hab etwas in meinem Kopf gespürt!“

Das machen sie alle genau so und ich erfahre per „Gedanken-Übertragung“, um welches Tier es sich handelt. „Ah, ich habe etwas in meinem Kopf gespürt. Da ist doch etwas… Das Tier! Es hat … 2 Augen, stimmt’s?“ Die Zuschauer stimmen gequält zu, denn „Die hat doch jedes Tier!“ Je nach Tier fahre ich fort, zunächst allgemeine Dinge: „Es hat eine Nase und ein Maul, es hat 4 Beine, …“, bis ich zu der Lösung komme: „Es ist der Elefant.“
Es stimmt und ich bedanke mich bei Johannes: „Danke sehr, du hast es geschafft, mir das Tier in den Kopf zu übertragen. Riesenapplaus für Johannes und für euch selber!“

Anmerkung:

Dieses Kunststück passt meiner Meinung nach perfekt in ein Familienprogramm. Es handelt sich um ein Mentalkunststück, ist also ohnehin für Erwachsene fast besser geeignet als für Kinder. Aber da es kindgerechte Motive benutzt, einfach aufgebaut ist und kindgerechte Aktionen einfordert (Tiere nachahmen z.B.), können auch Kinder ihm sehr gut folgen. Insofern: Familiengerecht!

Das Kunststück habe ich neben 11 weiteren meines Programms „Tierischer Zauber“ in meinem Buch „Die Familien-Zaubershow“ veröffentlicht. Guckst du hier: KLICK

Das Buch ist bei mir zum Preis von 25 € inkl. Porto erhältlich, außerdem im gut sortierten Zauber-Fachhandel.

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