Gestern habe ich im Zaubertheater zwei lustige Dinge erlebt, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Spaß muss ein, selbst in einer Familien-Zaubershow. 🙂
Weil ich mein neues Buch gelesen habe, habe ich dieses Mal auch einige Kunststücke gespielt, die eigentlich klassisch im Erwachsenen-Programm auftauchen: u.a. Ropemare und den 2-Männer-Trick in der Version von Joro, die ich liebe.
Bei letzterem habe ich also die Blanco-Karten (die ich dafür benutze) mit den Worten: „Die kann man sich besser merken!“ gezeigt und bin zu einem Mädchen gegangen, das sich gemeldet hatte.
Ich zähle ihr die 10 Karten in die Hand und sie wählt eine aus. Sie nimmt aber nicht den Stift, um etwas darauf zu malen (um sie zu markieren). Also frage ich: „Soll ich etwas darauf malen?“ Sie nickt und ich mache einfach ein paar Kringel, weil es schnell gehen sollte. Das war der Fehler des Tages.
Sofort merke ich, wie dem Kind die Gesichtszüge entgleisen, es fängt fast an zu weinen und sagt „Nein!“ Ich stutze einen Moment und begreife dann: Das ist nichts „Gemaltes“. Also frage ich: „Soll ich etwas anderes malen?“ und werfe die Kringekl-Karte einfach weg. Das Kind nickt. „Was denn?“ Sie überlegt, was bei Kindern durchaus länger dauern kann… Also übernehme ich die Initiative: „Es muss etwa Leichtes sein, ich kann nicht gut malen. Ein Haus vielleicht?“ Glücklich nickt das Kind.
Ich nehme also die nächste Karte und zeichne darauf mit dem Spruch: „Das ist das Haus vom Nikolaus.“ ein kleines Häuschen. Fertig, Kind glücklich, wir gehen auf die Bühne und setzen das Kunststück so fort, wie Joro es beschrieben hat. Ich lasse allerdings in dieser Familienversion die Kinder zusammen die Karte von einem Stapel zum anderen zaubern. Dann bekommen sie den Applaus. Ich hab nichts getan außer zu moderieren
Am Ende zählt das Kind seine Karten und das Mädchen stellt fest: „Es sind nur 9. Die mit dem Nikolaus-Haus fehlt.“ Dieses einfache Bild und das dazu passende Wort konnte es sich gut merken – meine Kringel waren doof…
Und meine weggeworfene Kringel-Karte hat mir auch noch ein anderes Kind zurück auf die Bühne gebracht!
Der Running Gag: „Wo ist meine Maske?“
Ungeplant ist zudem ein Running Gag entstanden: Vorschriftsmäßig bin ich zu Beginn der Show mit Mund-Nasenschutz (= Maske) auf die Bühne gegangen und habe ihn dort abgenommen und beiseite gelegt. Etwas später habe ich ein Kind auf die Bühne gebeten und dazu gesagt: „Da müssen wir beide unsere Maske aufsetzen.“ Hat das Kind gemacht, ich wollte auch, konnte meine aber nicht finden. Sie war weg und auch nirgends zu finden.
Ich habe dann eben ohne Maske weitergespielt, aber im weiteren Verlauf der Vorstellung immer wieder die Zuschauer*innen gefragt: „Wisst ihr, wo meine Maske ist?“ Wussten die nicht und ich hab sie auch nirgendwo entdeckt, aber immerhin wurde die Frage ein echter Gag. Gut, dass ich vorher diesen Artikel von Roman Ertl gelesen hatte!
Die Maske habe ich übrigens nach der Vorstellung wiedergefunden. Sie war beim Weglegen seitlich von der Bühne gefallen und lag dort auf dem Fußboden …